Baumwolle

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Baumwolle

Baumwolle Der Begriff Baumwolle ist zweideutig. Wenn wir es genau nehmen, bezeichnen wir damit zum einen die Baumwollpflanze, das Malvengewächs, das in tropischen und subtropischen Gegenden beheimatet ist. Zum anderen bezeichnen wir mit dem Wort auch die Baumwollfaser. Die Naturfaser wird aus der Baumwollpflanze gewonnen und hauptsächlich zu Wohn- oder Bekleidungstextilien verarbeitet. Die Baumwollpflanze gehört zu den ältesten Kulturpflanzen in der Menschheitsgeschichte. Schon seit mehr als 7.000 Jahren wird Baum-Wolle als Nutzpflanze angebaut und gezüchtet.

Inhaltsverzeichnis

  1. Verwendung von Baumwolle

  2. Welche Eigenschaften haben Textilien aus Baumwolle?

Ihr botanischer Name lautet Gossypium, der international verwendete Begriff cotton (engl. coton, frz. coton, span. algodón, ital. cotone) leitet sich aus dem spanisch-arabischen Dialektwort qu-ún ab. In der deutschen Sprache gibt es mit Kattun ebenfalls ein Wort, das auf diese Wurzel zurückzuführen ist. Damit wird jedoch ein bestimmtes Baumwollgewebe bezeichnet. Das im deutschsprachigen Raum geläufige Baumwolle bezieht sich auf die Ausbreitung der Pflanzensamen. Diese können sich aufgrund ihrer langen Fasern – ähnlich wie bei Bäumen – über weite Strecken hinweg aussäen. Ein Baum ist Baum-Wolle trotz ihrer Höhe von bis zu sechs Metern allerdings nicht. Insgesamt unterscheidet man in der Botanik zwischen 51 Baumwoll-Arten, als Nutzpflanze befinden sich nur vier Arten im Anbau:

  • Levante-Baumwolle (Gossypium herbaceum)

  • Tree cotton (Gossypium arboreum)

  • Hochland-Baumwolle (Gossypium hirsutum)

  • Sea-Island- Baumwolle (Gossypium barbadense)

Am wichtigsten für die Baumwollgewinnung ist Gossypium hirsutum mit einem weltweiten Anteil von 90 Prozent. Als besonders hochwertig gilt Gossypium barbadense, die etwa acht Prozent der Weltproduktion ausmacht.

Die Qualität orientiert sich an der sogenannten Stapellänge, also Länge ihrer Faser. Gossypium hirsutum besitzt beispielsweise eine Stapellänge von 25 bis 30 Millimetern. Die Art Gossypium barbadense weist jedoch eine Stapellänge von über 32 Millimetern.

Die Baumwollfaser dient der Pflanze zum Schutz ihrer Samen. Sie umhüllen den Samen wie ein weicher Mantel und dienen als Speicher für Wasser, das der Samen zum Keimen benötigt.

Verwendung von Baumwolle

Baumwolle ist aus der Textilindustrie nicht wegzudenken. Es gibt kaum eine andere Naturfaser, die in der Textilindustrie eine so hohe Bedeutung hat. Ein Drittel aller Textilien weltweit werden aus Baumwoll-Garnen, -Gestricken oder -Geweben gefertigt. Neben Wohntextilien wie Bettwäsche, Handtücher, Tischwäsche, Möbelstoffe und Vorhänge bestehen vor allem Baumwollkleidungsstücke, allen voran die Jeans. Baumwolle finden Sie in Matratzen, Decken und Kissen.

Baumwolltextilien können nach Belieben gefärbt oder verziert werden, beispielsweise können Knöpfe angenäht werden. Darüber hinaus kommt Baum-Wolle im sanitären-medizinischen Bereich als Verbandsstoff oder Watte zum Einsatz. Auch Seile, Netze und Planen werden aus Baumwollfaser hergestellt.

Neben der Baumwollfaser werden der Samenflaum (Linters), die Samenkapseln sowie andere Pflanzenreste weiterverarbeitet, zum Beispiel zu Vieh-, Geflügel- und Fischfutter, Öl oder Dünger.

Welche Eigenschaften haben Textilien aus Baumwolle?

Baumwolle ist ein echtes Multitalent. Das zeigen schon die vielen Einsatzbereiche, in denen Baumwollfaser verwendet werden. Stoffe aus Baum-Wolle können einen hohen Anteil an Feuchtigkeit aufnehmen, sind reißfest, strapazierfähig und dehnbar. Baumwollfaser gilt zudem als außerordentlich hautfreundlich. Die wenigsten Menschen reagieren sensibel oder gar allergisch auf die Faser. Die Stoffe sind beständig gegen Hitze sowie Motten und anderen Insekten. Alle Stoffe – ob Kleidung- oder Möbelstoffe – zeichnen sich durch eine lange Haltbarkeit und Langlebigkeit aus.

Alle Eigenschaften der Baumwollstoffe im Überblick:

  • hohe Aufnahmefähigkeit von Flüssigkeiten und Ölen

  • beständig gegen Hitze

  • reißfest

  • langlebig

  • dehnbar

  • schmeichelt der Haut

  • widerstandfähig gegen Motten und Insekten

  • schwaches Allergiepotenzial