Jacquard

jacquard

Jacquard

Jacquard ist eine Bindungstechnik, die die Gestaltung von Stoffen mit endlosen, komplexen Mustern ermöglicht. In erster Linie kommt Jacquard bei der maschinellen Herstellung von Stoffen zum Einsatz. Die Technik kann jedoch auch beim Stricken oder Häkeln von Hand angewendet werden. Jacquard wird überwiegend für die Herstellung von Heimtextilien wie Vorhänge, Kissen, Decken, Tischdecken, Kissen- und Deckenbezügen verwendet und erfüllt meist dekorative Zwecke.

Inhaltsverzeichnis

  1. Welche Eigenschaften besitzt Jacquard?

  2. Des Weiteren sind drei typische Stoffe mit Jacquardmusterung bekannt:

  3. Der Erfinder des Jaquard-Gewebes: Joseph-Marie Jacquard

Aber auch in der Kleidungsindustrie finden wir Jacquard-Gewebe. Bei der Herstellung werden unter anderem Baumwoll-, Seiden- oder Synthesefasern verwebt. Je nach Stoffart variieren die Preise für Textilien aus Jacquard.

Welche Eigenschaften besitzt Jacquard?

Jacquard-Gewebe wirkt nicht nur edel und luxuriös, der aufwendige Herstellungsprozess schlägt sich auch im Preis der entsprechenden Produkte nieder. Deshalb finden wir Jacquard vor allem bei Waren aus dem oberen Preissegment, zum Beispiel bei Decken und Kissen von billerbeck. Der elegante Stoff passt einfach optimal zu hochwertigen Schlafwaren, die mit Kaschmir, Gänsedaunen oder Eiderdaunen gefüllt sind. In den meisten Fällen handelt es sich um Bettwaren aus Seiden-Jacquard. Aufgrund der glatten, glänzenden Optik sowie klimaregulierenden Eigenschaften eignet sich Seide sehr gut für die Herstellung von luxuriösen Jacquard-Stoffen.

Des Weiteren sind drei typische Stoffe mit Jacquardmusterung bekannt:

1. Damast

Damast ist eine Jacquardmusterung, die in Atlasbindung gefertigt wird, das heißt, dass sich bei deren Herstellung Kett- und Schussfäden abwechseln. Typisch für Damast ist der Positiv-Negativ-Effekt: Das gewebte oder gestrickte Muster erscheint auf der linken Seite, also auf der Unterseite der Textile, als Negativabdruck der rechten Seite. Bei Damastwebstühlen können die Kettfäden lediglich in Gruppen ausgehoben werden.

2. Brokat

Um Brokat herzustellen, werden glänzende Fäden aus Gold oder Silber verarbeitet. Brokat steht daher für Luxus. Wahrscheinlich verbinden wir das Wort immer noch mit den Adligen, Königen und anderen Würdenträgern, von denen Brokat in der Vergangenheit hauptsächlich getragen wurde. Brokatstoffe finden wir heute in erster Linie bei Bezügen von Kissen oder Polsterungen, zum Beispiel bei Polsterstühlen oder Sofas. Aber auch an Tapete wird Brokat eingesetzt.

3. Matelassé

Als Matelassé ist ein Doppelgewebe mit einer Musterung, die reliefartig minimal hervorsteht und daher plastisch wirkt. Dieser Effekt kann durch spezielle Polsterschüsse noch verstärkt werden. Das Muster befindet sich bei Matelassé ausschließlich auf der rechten Stoffseite.

Der Erfinder des Jaquard-Gewebes: Joseph-Marie Jacquard

Der Begriff Jaquard ist eng verbunden mit dem Namen Joseph-Marie Jacquard, ein französischer Erfinder, der den bis dahin verwendeten mechanischen Webstuhl weiterentwickelte, indem er die Nockenwalze durch eine Lochkartensteuerung ersetzte und die Herstellung von gemusterten Stoffen so revolutionierte.

In der Historie kam die Jacquard-Technik zunächst bei Web- und Maschenwaren, später auch bei Strick- und Wirkmaschinen zum Einsatz. Diese Lochkarten trugen alle notwendigen Informationen zur Fadenhebung und -senkung in sich, konnten von Nadeln „gelesen“ und immer wieder verwendet werden.

Joseph-Marie Jacquard legte mit seiner Musterwebmaschine den Grundstein zur Automatisierung der Textilindustrie und trug damit entscheidend zur industriellen Revolution bei. Moderne Webstühle arbeiten meist mit Computer und elektromagnetischer Übertragung von Steuerungsimpulsen und arbeiten mit bis zu 24.000 Platinen.