Polyamid

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Polyamid

Polyamid, auch unter den Namen Nylon sowie dem Kürzel PA bekannt, bezeichnet eine auf Erdölbasis produzierte Kunstfaser. Sie kommt aufgrund ihrer Reißfestigkeit und hohen Elastizität vorwiegend zur Herstellung multifunktionaler Kleidung sowie Sport- und Heimtextilien, Bettwaren und Matratzen zum Einsatz. Polyamidfaser gilt als die älteste synthetische Faser und wurde bereits in den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts entwickelt. Die Produktion des Kunststoffes geht auf den US-amerikanischen Chemiker Wallace Hume Carothers zurück, der mithilfe von Polykondensationsreaktionen eine künstliche, reißfeste und strapazierfähige Seide entwickelte.

Inhaltsverzeichnis

  1. Erfolgsgeschichte der Polyamide

  2. Vorteile von Nylongeweben

  3. PA in der Matratze – pflegeleicht, trocken und langlebig

Das Verfahren zur Synthetisierung der vielseitig einsetzbaren Kunstfaser wird heute als Carothers-Gleichung bezeichnet. Zahlreiche Modifikationen der Faser wie die Kunststoffe Tecamid und Tecarim sind gegenwärtig auf dem Markt. Tecamid 6 GF30 beispielsweise ist mit 30 Prozent Glasfasern verstärkt undverfügt über eine sehr hohe Steifigkeit zur Herstellung im Maschinenbau und der Automobilindustrie.

Erfolgsgeschichte der Polyamide

Wesentlich bekannter ist Polyamide unter dem internationalen Namen Nylon, jenem Material, das der US-amerikanische Chemiekonzern DuPont im Jahr 1938 zum Patent anmeldete. Ein Jahr später wurde die künstliche Seide auf der Weltausstellung in New York der Öffentlichkeit vorgestellt. Ursprünglich unter dem Namen Carothers-Seide beworben und aus Marketing-Gründen später in Nylon unbenannt, sorgte die feine und reißfeste Faser auf internationaler Ebene für Furore.

Vor allem die ab den frühen Vierzigerjahren verkauften Nylonstrümpfe wurden zu einem durchschlagenden Erfolg und revolutionierten die Damenwäsche.

Nylon ist im Gegensatz zu Seide mottensicher und ermöglicht die Herstellung von deutlich robusteren Damenstrümpfen sowie von langlebiger Damenwäsche mit einfacher Produkthandhabung. Ein erster Schritt zur Nylonfädenherstellung ist eine Schmelze der beiden Feststoffe Hexamethylendiamin und Adipinsäure. Zudem muss man eine wässrigealkalische Lösung von Hexamethylendiamin mit einer Sebacinsäuredichlorid-Lösung überschichten, um schließlich aus der Grenzschicht einen aufrollbaren Nylonfaden zu ziehen.

Vorteile von Nylongeweben

Fasern aus Polyamide zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht aus, sind äußerst dehnbar und halten starker mechanischer Beanspruchung wie etwa Scheuern problemlos stand.

Aus diesen Gründen werden Gewebe aus dieser Kunstfaser im deutschen Sprachraum auch als Fallschirmseide bezeichnet. Stoffe, die aus PA hergestellt sind, nehmen maximal dreieinhalb Prozent ihres Eigengewichtes an Feuchtigkeit auf. Daher trocknen sie im Vergleich zu anderen Geweben sehr schnell. Regelmäßiges Waschen schadet der Kunstseide ebenso wenig wie starke Belastung durch regelmäßiges Tragen.

Allerdings ist Nylon im Gegensatz zu Polyester sehr hitzeempfindlich und sollte nicht bei Temperaturen über vierzig Grad gewaschen oder in den Wäschetrockner gegeben werden. Auch Bügeln kann zu Schäden am Gewebe führen. Es ist jedoch nicht notwendig, da Nylontextilien kaum knittern und nach dem Waschen schnell in ihre ursprüngliche Form zurückfinden.

Aufgrund dieser Eigenschaften ist Nylon nicht nur für die Herstellung von Sport- und Funktionskleidung interessant, sondern auch für langlebige und leichte Bezüge für Matratzen.

PA in der Matratze – pflegeleicht, trocken und langlebig

Durch die geringe Wasseraufnahme und die hohe Formstabilität werden aus dem Gewebe vor allem Badekleidung, Miederwaren, Strumpfhosen, Regenschirme und Regenponchos sowie Jogginganzüge hergestellt. Da die leichte und robuste Kunstfaser schnell trocknet und kaum Feuchtigkeit aufnimmt, eignet sie sich auch ideal für pflegeleichte und langlebige Matratzenbezüge.


Eine Matratze mit einem Mischgewebe aus Wolle oder Baumwolle sowie einem Polyamidanteil ist vor allem für Menschen ideal, die im Schlaf stark schwitzen.

PA findet sich oft als Füllmaterial in einem Doppeltuchbezug, der sich aufgrund der dreilagigen Struktur perfekt an die individuelle Körperform und Liegeposition anpassen kann. Gleichzeitig optimiert ein Doppeltuchbezug mit PA-Anteil auch das Klima einer Matratze, denn er ist atmungsaktiv und sehr saugfähigPolyamid findet sich neben Matratzenbezügen auch oft in milbendichten und gleichzeitig leichten Encasings für Kissen und Bettdecken.