Rückstellkraft

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Rückstellkraft

Die Rückstellkraft ist eine aus der Physik bekannte Kraft. Sie spielt in ihrer praktischen Anwendung vor allem bei der Wahl der richtigen Matratze eine entscheidende Rolle. Um diesen Zusammenhang zu verstehen, müssen Sie kein Physiker sein.

Inhaltsverzeichnis

  1. Physikalische Anordnungen und die Auswirkungen auf Ihren Schlaf

  2. Rückstelleffekt und Formstabilität bei Matratzen

  3. Matratzen im Vergleich

  4. Kuhlen als Warnsignal für ausgediente Matratzen

Physikalische Anordnungen und die Auswirkungen auf Ihren Schlaf

Der Rückstelleffekt in der Physik beschreibt eine physikalische Kraft. Sie wirkt sich auf eine Masse aus, die aus ihrer Ruhelage heraus entgegen der Gleichgewichtslage bewegt wird.

Im Alltag wird diese physikalische Größe etwa bei Feder-Masse-Systemen relevant, wie wir Sie aus Stoßdämpfern oder Matratzen kennen. Aus dem Physikunterricht kennen Sie Messgrößen wie die Federkonstante sicherlich eher vom Fadenpendel. Die Rückstelleffekt des Fadenpendels wird von der Schwerkraft beeinflusst.

Für Feder-Masse-Systeme wie Stoßdämpfer ist dabei die Schwingung eines Pendelkörpers entscheidend und die Kraft, die gegen die Feder aufgewandt wird.

Die Schwingungsdauer ist unabhängig von der Masse. Bei größerer Auslenkung eines Pendelkörpers vergrößert sich der Zeitraum der Schwingung. Bei Matratzen kommt es weniger auf die Schwingung an. Ihr Körper fungiert hier als aufliegender Pendelkörper, der die Federung belastet. Dies gilt auch, wenn es keine hochfrequente Schwingung gibt und die Matratzen nicht über ein Federsystem verfügen, sondern etwa durch flexiblen Schaum gefedert sind.

Im Sprachgebrauch reden wir allerdings seltener vom Rückstelleffekt, sondern bezeichnen die Auswirkung des physikalischen Feder-Masse-Systems auf Matratzen als Formstabilität.

Rückstelleffekt und Formstabilität bei Matratzen

Konkrete Auswirkungen hat der Rückstelleffekt auch auf Ihre Schlafqualität, denn schließlich sollen Matratzen Ihnen einen stabilen Schlaf gewährleisten. Ein Mangel an Formstabilität, wie er für ausgelegene oder qualitativ minderwertige Matratzen typisch ist, äußert sich optisch in der Form von Kuhlen. Ganz mechanisch belasten diese Dellen Ihre Wirbelsäule. Denn in der Nacht sacken Sie automatisch in die Kuhlen und die Wirbelsäule wird in eine unnatürliche Schlafposition verrenkt.

Eine hohe Formstabilität besitzen etwa Latex-Matratzen, Visco-Matratzen und Gelschaummatratzen – wobei jede dieser unterschiedlichen Matratzenarten ihre hohe Stabilität durch verschiedene Materialeigenschaften erreicht.

Matratzen im Vergleich

Matratzen aus (Natur-)Latex bieten Ihnen ein weiches Liegegefühl und zeichnen sich durch eine hohe Punktelastizität aus. So wird Ihr Körper vor allem an schweren Stellen wie Hüft- und Schulterbereich optimal gestützt. Zusätzlich sind Matratzen aus Latex sehr langlebig und haben eine Nutzungsdauer von bis zu 10 Jahren.

Visco-Schaum dagegen erreicht seine hohe Formstabilität durch die Temperaturreaktionen des Schaummaterials. Wird der Schaum erwärmt, gibt er nach, wodurch Ihre Wirbelsäule beim Aufliegen ideal entlastet wird. Allerdings haben Visco-Schaum-Matratzen ein hohes Raumgewicht und sollten nicht dauerhaft unter 18 Grad Celsius gelagert werden.

Auch Gelschaummatratzen bieten ein hohes Raumgewicht und eine damit verbundene Formstabilität. Als Weiterentwicklung herkömmlicher Gelmatratzen verteilen Gelschaummatratzen den Druck optimal über die Liegefläche.

Kuhlen als Warnsignal für ausgediente Matratzen

Der Rückstelleffekt bedeutet nicht zwangsläufig, dass Ihre Matratzen von mangelnder Qualität sind. Er kann auch ein wichtiges Indiz dafür sein, dass die Haltbarkeit Ihrer Matratzen abgelaufen ist. Wenn sich nach Jahren der Nutzung Kuhlen bilden, so haben Sie ein handfestes Indiz dafür, dass Sie sich nach einer neuen Schlafunterlage umsehen sollten.

Auch wenn sich nächtliche Kuhlen erst nach einiger Zeit langsam wieder in die Ursprungsform bewegen, ist dies ein erstes Warnsignal für nachlassende Formstabilität.