Anbau und Produktion der Sisalfaser

Den größten Anteil an der Weltproduktion an Sisalfaser hält heute Brasilien. Aber auch Tansania, Kolumbien, Kenia und China produzieren die Faserpflanze. Geerntet werden die Blätter der Pflanzen meist einmal im Jahr. Die einzelnen Blätter sind durchschnittlich zwei Meter lang und bis zu 1,5 Kilogramm schwer. Die Spitze der Blätter ist mit Stacheln besetzt und nicht für die Weiterverarbeitung geeignet.

Die Sisalfasern werden durch den sogenannten Faseraufschluss gewonnen. Diese Arbeit übernehmen meist Maschinen, die das überschüssige Blattgewebe abtrennen und nur die eigentlichen Faserstoff übrig lassen.

Im nächsten Schritt wässern die Hersteller die Fasern, um das enthaltene Chlorophyl und Pektin auszuwaschen, im Anschluss werden sie in der Sonne getrocknet. Anschließend werden die Fasern ausgeschlagen oder ausgekämmt. Dieser Vorgang entfernt überschüssiges pflanzliches Gewebe.

Die Geschichte

Als Faserpflanze wird die Pflanze seit dem 19. Jahrhundert kultiviert. Vorher nutzten die Ureinwohner Südamerikas sie für die Herstellung des Getränkes Pulque. Als europäische Eroberer die Einwohner verschleppten, erhielten die Sisalfasern Einzug in andere Kulturkreise.

Portugiesen und Spanier exportierten die Pflanze zudem in andere Länder. Zunächst wurde sie dort als Zierpflanze genutzt, erst ab dem 19. Jahrhundert als Faserlieferant entdeckt. Seit Ende des 19. Jahrhunderts kommt die Pflanze auch in Tansania vor. Brasilien begann erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit der Produktion und dem Export von Sisalfasern.

Welche Eigenschaften hat Sisal?

Die Pflanzenfasern der Agave sind besonders zäh und zugfest, was zugleich ihre Steifigkeit erhöht. In Matratzen tragen sie als Füllung zur Raumklimaregulierung bei, weil sie Feuchtigkeit gut aufnehmen und schnell abgeben können. Zudem bilden sie kleine Luftpolster, die isolierend wirken. Eine Matratze mit Sisalfüllung ist zudem strapazierfähig und langlebig. Auch Teppiche aus Sisal sind ausgesprochen widerstandsfähig.

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