Waschanleitung

Symbole für die schonende Reinigung

Verträgt das schicke Hemd 60 Grad in der Waschmaschine? Darf ich Hardshellhosen mit Weichspüler waschen? Solche Fragen beantwortet die Waschanleitung, die meist als kleines Fähnchen an der Innenseite von Kleidungsstücken und anderen Textilien eingenäht ist. Damit die Etiketten mit den Waschanleitungen nicht zu groß werden, gibt es standardisierte Pflegesymbole, zum Beispiel Bleichungssymbole. Diese sind zum Teil regional unterschiedlich. Jedoch sind sowohl die Symbole selbst als auch die Strukturierung der Informationen auf dem Pflegeetikett in der Regel ähnlich.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Waschanleitungen weltweit

In Deutschland und den anderen Ländern der EU bildet die internationale Norm ISO 3758 die Grundlage der Pflegekennzeichnungen. Die Angabe kann noch durch eine Jahreszahl hinter einem Doppelpunkt präzisiert sein, die dann auf eine bestimmte Revision der Norm hinweist. So lautet die Bezeichnung der dritten, seit 2012 geltenden Version 3758:2012. Abweichende, nationale Standards gibt es zum Beispiel in den USA und Kanada sowie in Japan und Südkorea. Bis Ende 2003 waren die Unterschiede der kanadischen Waschanleitungen besonders auffällig. Sie nutzten eine zusätzliche Kennzeichnung durch eine grüne, gelbe oder rote Färbung der Pflegesymbole. Inzwischen haben die Kanadier ihr System aber an den Standard angepasst, der in den USA gebräuchlich ist.

Das europäische Symbolsystem für Waschanleitungen

Die in Europa üblichen Pflegesymbole sind nicht nur genormt, sondern auch international als Markenzeichen eingetragen. Sie dürfen daher auch auf den Etiketten in der Kleidung nur mit einer entsprechenden Lizenz verwendet werden. Das mag unsinnig erscheinen, gewährleistet aber die Verbindlichkeit der Angaben auf den Waschanleitungen. In den Lizenzbedingungen ist festgeschrieben, dass die Angaben auf den Etiketten die Eigenschaften des Textils korrekt wiedergeben müssen. Daher ist eine missbräuchliche Verwendung der Pflegesymbole auch ohne eine spezielle gesetzliche Regelung illegal. Das ist vor allem beim Einkauf von Wäsche und anderen Textilien interessant. Ein Kleidungsstück verkauft sich umso leichter, je weniger die Waschanleitung die Pflege- und Reinigungsoptionen einschränkt.

Was sagen die Piktogramme auf den Waschanleitungen aus?

Die Pflegesymbole geben immer die Obergrenze der anwendbaren Reinigungs- und Pflegemethoden an, also zum Beispiel die höchstzulässige Temperatur, die noch keine dauerhaften Schäden hinterlässt. Sie sollten die Angaben also nicht als Empfehlung oder sogar als Vorschrift missverstehen. Eine schonendere Behandlung als angegeben ist in jedem Fall zulässig und auch empfehlenswert. Sie schont nicht nur die Textilien, sondern meist auch die Haushaltskasse. Zum Beispiel verbraucht ein Waschen bei niedrigerer Temperatur weniger Energie als der gleiche Waschgang mit wärmerer Einstellung.

Die Symbole: Waschen in der Maschine oder per Hand

Neben den Symbolen selbst ist auch ihre Reihenfolge auf den Pflegeetiketten festgelegt. Zuerst kommen die Angaben zum Waschen, danach die zum Bleichen, Trocknen, Bügeln und schließlich die zur chemischen oder professionellen Nassreinigung. Symbol für das Waschen, egal ob Hand oder Maschine, ist ein stilisierter Waschbottich, ergänzt durch zusätzliche Angaben.

Bei Maschinenwäsche steht in der Mitte die höchstzulässige Programmtemperatur. Kleidung aus Leinen sollte nur bis zu einer Temperarur bis 40 Grad gewaschen werden. Bei Handwäsche ist eine Hand abgebildet. Ein oder zwei Striche unter dem Waschsymbol geben einen schonenden oder stark schonenden Waschzyklus vor.

Ein durchkreuztes Symbol zeigt allgemein an, dass die entsprechende Pflege gar nicht zulässig ist.

Bleichen und Trocknen

Ein hohles Dreieck erlaubt Bleichen mit jedem Mittel. Hat es zwei schräge Striche im Inneren, dann dürfen Sie nur eine Sauerstoffbleiche verwenden. Das Symbol für die Maschinentrocknung ist ein stilisierter Wäschetrockner, bestehend aus einem Quadrat mit darin liegendem Kreis. Hat es in der Mitte zwei Punkte, dann ist das Trocknen bei normalen Trocknertemperaturen erlaubt. Mit nur einem Punkt dürfen Sie nur niedrige Temperaturen einstellen. Ab der Fassung von 2012 enthält die ISO 3758 auch Pflegesymbole für das natürliche Trocknen der Wäsche, beispielsweise auf der Leine. Es handelt sich um ein Quadrat mit verschiedenen inneren Markierungen. Eine Daunenjacke sollte zum Beispiel ohne Bleichmittel gewaschen und nur bei geringer Hitze im Trockner getrocknet werden.

Bügeln und professionelle Reinigung von Hamamtuch und Co

Das Bügeln wird durch ein Bügeleisen symbolisiert, dessen höchstzulässige Temperatureinstellung ein bis drei Punkte im inneren festlegen. Die gleichen Punkte finden Sie auch auf dem Einstellknopf für die Temperatur an Ihrem Bügeleisen. Die Pflegesymbole für die professionelle Reinigung bestehen aus einem Kreis mit einem Buchstaben in der Mitte und gegebenenfalls ein oder zwei Strichen darunter, mit der gleichen Bedeutung wie beim Waschen.

Besonders bei der chemischen Reinigung sollten Sie diese beachten, denn die Buchstaben P und F geben an, ob Ihre Wäsche bestimmte Chemikalien verträgt. Geben Sie eine unzulässige Art der Reinigung in Auftrag, dann erleben Sie beim Abholen der Wäsche wahrscheinlich eine böse Überraschung. Die Reinigungsfirmen können nicht die Etiketten in allen Textilien daraufhin überprüfen, ob die gewünschte Reinigungsmethode auch zulässig ist.

Ein Hamamtuch darf man beispielsweise nur bei bis zu 40 Grad ohne Weichspüler waschen und sie zu den gleichen Farben hinzugeben. Außerdem kann nicht jedes Hamamtuch in den Trockner und sie sind ebenfalls nicht bügelfähig. Kikoytücher sollte man anfangs separat oder mit gleichen Farben bei 40 Grad waschen. Sie sind eher nicht für Trockner und Bügeleisen geeignet. Fragen Sie im Zweifel lieber vorher nach.