Kaltschaum

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Kaltschaum

Kaltschaum wird wie Komfortschaum aus Polyurethan hergestellt, einem Kunststoff, der aufgrund seiner engmaschigen Zellstruktur zu Weich- und Hartschäumen aller Art verarbeitet werden kann. Abgeleitet vom Namen des Kunststoffes, sind im Sprachgebrauch für Kaltschaum Bezeichnungen wie PU-Schaum oder PUR-Schaum beziehungsweise Schaumstoff üblich.

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie wird der Kaltschaum für eine Matratze hergestellt?

  2. Welche Eigenschaften haben Kaltschaummatratzen?

Wie alle Arten von Schaumstoff zeichnet sich Kaltschaum durch ein niedriges Gewicht und eine hohe Elastizität aus. Kaltschaum ist außerdem wegen seiner offenporigen Zellstruktur in der Lage, Flüssigkeiten aufzunehmen.

Aufgrund dieser Eigenschaften ist Kaltschaum als Material für Matratzen seit Jahren sehr beliebt. Etwa 20 Prozent des weltweit hergestellten Polyurethans wird für die Produktion von Möbeln sowie Matratzen mit 7-Zonen Körperstützsystem verwendet.

Wie wird der Kaltschaum für eine Matratze hergestellt?

Bei der Herstellung von PUR Schaumstoff werden die Ausgangsstoffe von Polyurethan – Polyole und Isocyanaten – unter der Zugabe von einem Treibmittel miteinander vermengt. Als Treibmittel wird in der Regel Wasser verwendet, aber auch KohlendioxidPentane oder Methylenchlorid. Schädliche FCKW-haltige Treibmittel sind seit einigen Jahren verboten.

Da beim Aufschäumen der Ausgangsstoffe im Gegensatz zur Herstellung von Komfortschaum keine Wärmeenergie hinzugefügt werden muss, der Herstellungsprozess demnach kalt erfolgt, spricht man vom Kaltschaum. Während der Schaumbildung bewirkt das Treibmittel, dass kleine Gaseinschlüsse entstehen. Diese bleiben beim Aushärten normalerweise geschlossen. Bei einigen Schäumen werden die Zellen nach dem Aushärten zusätzlich durch das sogenannte Crushen aufgebrochen, wodurch die Zellstruktur besonders luftdurchlässig wird.

Beim Komfortschaum hingegen ist ein Crushen nicht nötig. Je nachdem, ob langkettige oder kurzkettige Polyolen als Ausgangsstoff dienen, ist der resultierende Schaumstoff weich oder hart.

Welche Eigenschaften haben Kaltschaummatratzen?

Kaltschaum ist in erster Linie aufgrund seiner Stauchhärte und hohen Flexibilität als Material für Matratzen gefragt. Die Stauchhärte ist abhängig von der Zellstruktur des Kaltschaums und ist maßgeblich für den Liegekomfort einer Kaltschaum Matratze verantwortlich. Ist der Schaumstoff besonders elastisch und anpassungsfähig, wird in der Regel die Bezeichnung „HR-Schaum“ (High-Resilience- Schaum) verwendet. Insgesamt verfügen Kaltschaummatratzen über eine hohe Punktelastizität.

Neben der Stauchhärte verfügt Kaltschaum über eine gute Rückstellkraft. Das bedeutet, dass der Schaumstoff unmittelbar nach dem Zusammenpressen wieder in seine Ursprungsform zurückkehrt. Eine Matratze aus Kaltschaum mit einer ausgeprägten Rückstellkraft behält über einen langen Zeitraum ihre Form bei und ist weniger anfällig für Liegekuhlen. Auch Personen, die im Schlaf häufig ihre Schlafposition wechseln, liegen dadurch auf Kaltschaummatratzen besser.

Ein weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal für Kaltschaummatratzen ist das Raumgewicht (RG). Bei einem hohen Raumgewicht verfügt die Matratze aus Kaltschaum über eine besonders ausgeprägte Stützwirkung und Langlebigkeit. Matratzen mit einem Raumgewicht von mindestens 40 kg/m³ sind zu empfehlen.