Nachhaltigkeit – Betten & Matratzen
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist ein gesellschaftliches Ziel, das sich auf die Fähigkeit der Menschen bezieht, über langfristig sicher auf der Erde zu leben. Nachhaltigkeit wird üblicherweise mit drei Dimensionen (oder Säulen) beschrieben: Umwelt, Wirtschaft und Soziales. In vielen Veröffentlichungen wird die Umweltdimension als die wichtigste bezeichnet. Auch im Matratzen-Bereich gibt es zahlreiche hilfreiche Umwelt-Zertifikate.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Nachhaltigkeit bedeutet nach Definition der Brundtland-Kommission der UN, unsere eigenen Bedürfnisse so zu befriedigen, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Neben den natürlichen Ressourcen brauchen wir auch soziale und wirtschaftliche Ressourcen. Nachhaltigkeit ist nicht nur Umweltschutz. In den meisten Definitionen von Nachhaltigkeit finden wir auch soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Entwicklung.
Nachhaltigkeit konzentriert sich im alltäglichen Gebrauch oft auf die Bekämpfung großer Umweltprobleme wie Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt, Verlust von Ökosystemleistungen, Bodendegradation sowie Luft- und Wasserverschmutzung. Das Konzept der Nachhaltigkeit kann als Richtschnur für Entscheidungen auf globaler, nationaler und individueller Ebene dienen (z. B. nachhaltiges Leben).
Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung
Ein eng verwandtes Konzept ist das der nachhaltigen Entwicklung, und die beiden Begriffe werden oft synonym verwendet. Die UNESCO unterscheidet jedoch zwischen den beiden Begriffen wie folgt: „Nachhaltigkeit wird oft als langfristiges Ziel betrachtet (d. h. eine nachhaltigere Welt), während sich nachhaltige Entwicklung auf die vielen Prozesse und Wege zu diesem Ziel bezieht.“
Es gibt viele Hindernisse für die Verwirklichung der Nachhaltigkeit, die angegangen werden müssen, damit ein Übergang zur Nachhaltigkeit möglich wird: Einige Hindernisse ergeben sich aus der Natur und ihrer Komplexität. Andere Hindernisse haben mit dem Konzept der Nachhaltigkeit nichts zu tun. Sie können zum Beispiel durch die vorherrschenden institutionellen Rahmenbedingungen in den Ländern verursacht werden. Zu den Ansätzen, die die Menschen wählen können, um zu ökologischer Nachhaltigkeit überzugehen, gehören: die Erhaltung der Ökosystemleistungen, die Verringerung der Lebensmittelverschwendung, die Förderung einer Umstellung der Ernährung auf pflanzliche Lebensmittel, die Verringerung der Fruchtbarkeitsrate und damit des Bevölkerungswachstums, die Förderung neuer umweltfreundlicher Technologien und die Einführung erneuerbarer Energiequellen bei gleichzeitigem Auslaufen der Subventionen für fossile Brennstoffe. Globale Probleme sind schwierig anzugehen, da sie globale Lösungen erfordern.
Woher stammt der Begriff?
Während das Konzept der Nachhaltigkeit eine relativ neue Idee ist, hat die hat die Bewegung als Ganzes ihre Wurzeln in der sozialen Gerechtigkeit, dem Umweltschutz, Internationalismus und anderen geschichtsträchtigen Bewegungen. Gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts wurden viele dieser Ideen in der Forderung nach einer „nachhaltigen Entwicklung“ zusammen.
Die Brundtland-Kommission
1983 ernannten die Vereinten Nationen die ehemalige norwegische Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland zur Leiterin der neu gegründeten Weltkommission für Umwelt und Entwicklung. Diese Kommission, offiziell bekannt als die "Weltkommission für Umwelt und Entwicklung" (WCED), hatte die Aufgabe, die drängenden Umwelt- und Entwicklungsprobleme der damaligen Zeit zu untersuchen und Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln. Unter der Leitung von Brundtland formulierte die Kommission das wegweisende Konzept der nachhaltigen Entwicklung, das als integraler Bestandteil der globalen Politik etabliert wurde. Ihr berühmter Bericht, „Unsere gemeinsame Zukunft“ (1987), legte die Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung dar, indem er die Notwendigkeit betonte, Umweltbelange und wirtschaftliche Bedürfnisse in Einklang zu bringen, um den gegenwärtigen und zukünftigen Generationen ein gesundes und gerechtes Leben zu ermöglichen. Die Arbeit der Brundtland-Kommission trug maßgeblich dazu bei, das Bewusstsein für Umweltfragen auf politischer Ebene zu schärfen und leitete eine weltweite Bewegung hin zu nachhaltigen Entwicklungsstrategien ein.
Umweltzertifikate im Betten- und Matratzen-Sektor
BeLaMa setzt bei zahlreichen Produkten darauf, dass diese aus nachwachsenden, gesundheitlich unbedenklichen Rohstoffen kommen. Zahlreiche Naturmatratzen sind mit den Siegeln von GOTS und/oder QUL zertifiziert.
FSC
Das Forest Stewardship Council, kurz FSC, ist eine gemeinnützige Organisation, die sich international für eine nachhaltige Fortwirtschaft einsetzt. Dazu verfolgt das FSC zwei Hauptziele. Neben der Standardisierung der Forstwirtschaft weltweit soll ein wesentlicher Anteil, mindestens aber 30 Prozent, aller Wälder der Welt unter nachhaltige Bewirtschaftung gestellt werden. Auch Richtlinien, die den Einkauf von Einzelhändlern und Regierungen regulieren, sollen etabliert werden. Forstbetriebe sollen sich ihrer ökonomischen, ökologischen und sozialen Funktionen bewusst werden und diese pflegen.
GOTS
Das GOTS-Siegel steht für „Global Organic Textile Standard“ und definiert Biotextilien. Das Siegel besagt, dass Textilprodukte mindestens zu 70 Prozent aus biologisch erzeugten Naturfasern bestehen. Das Produkt ist gemäß des Siegels frei von Schadstoffen.
Kontrolliert biologischer Anbau (kbA)
Das Kürzel kbA ist die Abkürzung für „kontrolliert biologischer Anbau“. Es handelt sich um das geschützte Biosiegel der Europäischen Union.
Das kbA-Kürzel zählt zu den Biosiegeln mit den strengsten Kriterien. Die Produkte werden regelmäßig von zugelassenen Kontrollinstituten unter die Lupe genommen. Bei Matratzen kommt das kbA-Siegel lediglich im Kontext mit Baumwoll-Bezügen vor. Vorreiter sind die Hersteller Dormiente, Prolana, Elza und Baumberger.
Kontrolliert biologische Tierhaltung (kbT)
Das Kürzel kbT ist die Abkürzung für „kontrolliert biologische Tierhaltung“. Dabei geht es weniger um die Weiden, sondern um die Behandlung der Tiere. Die Abkürzung verpflichtet zur artgerechten Tierhaltung, die den Bedürfnissen der Tiere entsprechen. Das kbT-Kürzel ist ein gesetzlich geschützter Begriff. Der Begriff unterliegt strengen EU-Richtlinien.
Im Schlafbereich geht es dabei vor allem um die Gewinnung von Schurwolle. Diese wird gerne bei Naturmatratzen und Schurwolldecken verarbeitet. Marktführend in dem Bereich sind die Hersteller dormiente und Prolana.
QUL
Die Abkürzung QUL steht für den Qualitätsverband umweltverträgliche Latexmatratzen e.V., ein Zusammenschluss von Rohstofflieferanten, Forschungsinstituten, Matratzenherstellern und -händlern, die das Ziel verfolgen, die Qualität von Naturlatexmatratzen zu sichern. Der Verbandssitz befindet sich in Freiburg. Die vom Verband festgelegten Kriterien, die eine Naturlatexmatratze für das QUL-Zertifikat erfüllen muss, gelten derzeit als die strengsten.
Nachhaltigkeit ist ein gesellschaftliches Ziel, das sich auf die Fähigkeit der Menschen bezieht, über langfristig sicher auf der Erde zu leben. Im Matratzen-Bereich gibt es hilfreiche Umwelt-Zertifikate.