PUR-Schaummatratze

Die PUR Schaummatratze (auch PU Matratze oder Komfortschaummatratze) besteht ebenso wie Kaltschaummatratzen aus dem Kunststoff Polyurethan

PUR Schaummatratze

Die PUR Schaummatratze (auch PU Matratze oder Komfortschaummatratze) besteht ebenso wie Kaltschaummatratzen aus dem Kunststoff Polyurethan. Beide Matratzenarten unterscheiden sich somit nicht im Material, sondern lediglich im Herstellungsverfahren. Während Kaltschaum insbesondere für hochwertige 7-Zonen Matratzen verwendet wird, sind PUR Schaummatratzen vor allem in einfachen Ausführungen zu finden. Die Vorteile für den Schlafkomfort sind grundsätzlich ähnlich und hängen wesentlich von der Materialdichte ab.

Inhaltsverzeichnis

  1. Schlafkomfort zum kleinen Preis

  2. Unterschied zwischen Kaltschaum und Komfortschaum

  3. PU-Schaum: Nicht völlig gesundheitlich unbedenklich

Schlafkomfort zum kleinen Preis

PUR Schaummatratzen sind vielen Menschen als Komfortschaummatratzen bekannt. Auch, wenn der Name etwas anderes suggeriert, zählen sie generell eher zu den preiswerten Kunststoffmatratzen.

Für die Herstellung wird das Polyurethan mithilfe eines Treibmittels aufgeschäumt. Auf diese Weise entsteht ein weicher Schaumstoff, der anschließend unter Hitzeeinwirkung aushärtet. Durch die Hitze öffnen sich die Zellporen des Schaumstoffs und es entsteht eine atmungsaktive Oberfläche. Auch Feuchtigkeit wird dank der offenporigen Zellstruktur effektiv abgeleitet, weshalb die PU Matratze für Allergiker und starke Schwitzer gut geeignet ist.

Durch ihr geringes Gewicht und die hohe Flexibilität eignet sich die PU Matratze hervorragend als leichte Gästematratze.

Die meisten Modelle sind so flexibel, dass sie bei Bedarf platzsparend zusammengerollt und verstaut werden können. Auch eine Verwendung mit einem beweglichen Lattenrost ist dank der hohen Flexibilität problemlos möglich.

Eine 7-Zonen-Aufteilung, wie sie heute bei Kaltschaummatratzen üblich ist, findet man bei PU Matratzen hingegen eher selten. Die unregelmäßige Materialbeschaffenheit macht eine Einteilung in mehrere Liegezonen schwierig. Anders sieht es bei hochwertigeren PUR Schaumstoffmatratzen aus, die über ein höheres Raumgewicht verfügen. Hier ist eine Zonierung durchaus üblich, zum Teil auch in Kombination mit weiteren funktionalen Materialschichten.

Unterschied zwischen Kaltschaum und Komfortschaum

Der wesentliche Unterschied zwischen Komfortschaum- und Kaltschaummatratzen besteht im Herstellungsverfahren.

Bei der Herstellung von Kaltschaummatratzen kommt keine Hitze zum Einsatz – daher auch der Begriff des Kaltschaums. Während die PUR Matratze durch die Hitzeeinwirkung automatisch eine offenporige Zellstruktur bildet, muss diese bei Kaltschaummatratzen manuell hergestellt werden. Dazu werden die Zellen in einem Walzwerk „gecrusht„, das bedeutet aufgebrochen.

Bedingt durch die andersartige Materialstruktur haben Kaltschaummatratzen eine gleichmäßigere Beschaffenheit und bieten eine höhere Punktelastizität. Auch die Stauchhärte ist im Vergleich zu einer PUR Kunststoffmatratze höher, weshalb schwere Personen und Menschen mit Rückenproblemen auf einer Kaltschaummatratze meist besser schlafen.

Einige Hersteller wie Diamona bieten jedoch auch PUR Schaumstoffmatratzen mit einem höheren Raumgewicht von 40 kg/m³ oder mehr an. In diesem Fall kann auch eine PU Matratze eine hohe Stützkraft bieten und über eine ergonomische Unterteilung in sieben Zonen verfügen.

PU-Schaum: Nicht völlig gesundheitlich unbedenklich

Matratzen aus Polyurethan (PU-Schaum) können nur eingeschränkt empfohlen werden, da die Herstellung dieses Schaumstoffs auf der Verwendung von Isocyanaten basiert. Diese chemischen Verbindungen sind bekannt für ihre toxischen Eigenschaften und können Allergien oder Atembeschwerden auslösen. Isocyanate werden häufig aus Phosgen hergestellt, einer gefährlichen Chlorverbindung, die während des Ersten Weltkriegs als chemisches Kampfmittel eingesetzt wurde. Auch wenn moderne Produktionsmethoden darauf abzielen, die Menge an Phosgen zu minimieren und die Sicherheit der Endprodukte zu gewährleisten, bleiben die potenziellen Gesundheitsrisiken bestehen.

Zusätzlich können während des Herstellungsprozesses von PU-Schaumstoff flüchtige organische Verbindungen (VOCs) freigesetzt werden, die ebenfalls gesundheitliche Probleme verursachen können, insbesondere bei Menschen mit empfindlichen Atemwegen oder Allergien. Diese VOCs können zu Kopfschmerzen, Schwindel und Atemwegsreizungen führen.

Trotz dieser Bedenken bieten einige Hersteller mittlerweile PU-Schaum-Matratzen mit verbesserter Sicherheit an, indem sie strenge Richtlinien und Tests einhalten, um die Emissionen von Schadstoffen zu reduzieren. Wenn Sie sich für eine PU-Schaum-Matratze entscheiden, empfiehlt es sich, auf Zertifikate und Prüfzeichen zu achten, die bestätigen, dass die Matratze geringere Mengen an Schadstoffen aufweist und strengen Sicherheitsstandards entspricht.

Für Personen, die besonders empfindlich auf chemische Stoffe reagieren, könnten alternative Materialien wie Naturlatex oder Memory-Schaum auf Basis pflanzlicher Rohstoffe in Betracht gezogen werden, die als gesundheitlich unbedenklicher gelten. Es ist immer ratsam, sich bei der Auswahl einer Matratze ausführlich über die verwendeten Materialien und die Herstellungsprozesse zu informieren, um mögliche gesundheitliche Risiken zu minimieren.