Wildseide
Wildseide
Wildseide ist einer der edlen Dekostoffe und ein reines Naturprodukt. Das Synonym Dupion Seide ist gebräuchlich, wenn die Seide von der Maulbeerspinne stammt. Die Bezeichnung Tussah wird für Seiden Dekostoffe genutzt, die vom Eichenspinner gewonnen werden. Der Großteil des Seidenstoffs stammt aus China oder Indien. Das fertige Produkt besteht aus den Fäden von Seidenraupen. Diese spinnen sich mit dem Stoff in einen Kokon ein. Aus dem Kokon schlüpft später der Schmetterling. Die Trageeigenschaften von Seide sind beeindruckend. Der Stoff liegt angenehm auf der Haut. Er wirkt temperaturausgleichend und sorgt im Sommer für eine angenehme Kühle. Die hochwertige Qualität, die Reißfestigkeit und Formbeständigkeit sind weitere Pluspunkte, welche die natürlichen Vorzüge der Faser schmackhaft machen.
Inhaltsverzeichnis
Wofür wird Wildseide genutzt?
Der beliebte Stoff wird vorrangig in der gehobenen Textilindustrie verwendet. Egal, ob Bettwaren oder Heimtextilien: Die wärmeausgleichende Wirkung bietet verschiedene Vorteile. In modischer Hinsicht kann von einer exklusiven Ausstrahlung und einem glanzvollen Auftreten profitiert werden.
Die Faser wird verwendet, um Anzugstoffe zu veredeln. Schals, Stolen und Abendkleider erhalten durch die Faser eine unübertroffene Eleganz. Übrigens: Der Kokon der Raupe besteht aus einem einzigen Endlosfaden, was wohl einmalig ist. Der Seidenstoff ist gegenüber Licht, Temperaturen und Wasser recht empfindlich.
Die Gewinnung von Wildseide
Der Herstellungsprozess des edlen Stoffs ist relativ einfach. Bei herkömmlicher Seide werden die Raupen vor ihrer Entwicklung abgetötet und der Kokon aufgelöst. Bei der „wilden“ Variante wird abgewartet, bis sich die Raupen aus dem Kokon befreit haben. Die leeren Kokons werden nach dem Schlüpfen eingesammelt. Der Seidenfaden ist aufgrund dieser Vorgehensweise mehrfach zerstört. Der Seidenstoff wird bei Tussahseide vornehmlich von der Tussahspinne in China und Japan gesammelt. Der Eichenspinner ernährt sich von Eichenlaub. Die Fasern werden nach dem Einsammeln gewaschen und entbastet.
Die Fäden sind relativ kurz und werden zu einem festen Garn gesponnen. Deshalb fällt das fertige Produkt etwas fester aus als vergleichbare Varianten. Die Oberfläche ist dennoch gleichmäßig und dünn – die hervorragenden Eigenschaften bleiben erhalten. Der glänzende und feste Faden gewährleistet eine immense Stabilität. Kissenbezüge und Gardinen erhalten eine schöne, strukturierte Oberfläche. Der Stoff kann bis zu 40 Prozent seines Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen. Egal, ob Dupion oder Bouretteseide: Die Farbgebung des Fadens der Wildseide kann unterschiedlich ausfallen. Die Färbung hängt vom Essverhalten der Raupen ab. Mit steigender Aufnahme von Gerbstoffen über die Nahrung wird der Farbton immer dunkler. Doch auch Uniqualitäten dieser besonderen Dekostoffe sind erhältlich, denn die Wildseide lässt sich leichter färben, als angenommen wird.
Reinigung von Seidenprodukten aus Tussah oder Dupion Wildseide
Produkte aus Wildseide sind recht empfindlich, weshalb eine chemische Reinigung zu empfehlen ist. Um eine Schädigung auszuschließen, sollten spezielle Waschmittel für die Dekostoffe genutzt werden. Diese sollten kein Alkali beinhalten – dieses kann zu einer Beschädigung des Gewebes führen. Das eigentliche Waschen sollte mit Wildseife erfolgen. Wer nicht per Hand waschen möchte, sollte auf ein Handwaschprogramm der Waschmaschine zurückgreifen.
Die Temperatur darf keinesfalls höher als 30 Grad sein. Wer den Glanz intensivieren möchte, kann das lauwarme Wasser mit Essig versetzen. Seidenprodukte aus Tussah und Dupion dürfen unter keinen Umständen in den Trockner gegeben werden. Das Seidenprodukt sollte zur Trocknung sanft ausgedrückt und in einem Handtuch eingeschlagen werden. Wer das Seidenprodukt bügeln möchte, sollte ein Stofftuch vor das Bügeleisen legen und nur auf geringster Hitzestufe bügeln.