Auf was sollte man achten beim Matratzenkauf?

Ein guter Tag beginnt mit einem guten Schlaf. Deshalb ist auch der Kauf der richtigen Matratze wichtig. Rückenschmerzen und Verspannungen sind ein Zeichen dafür, dass man nicht auf der richtigen Matratze schläft. BeLaMa klärt im Nachfolgenden über die wichtigsten Aspekte beim Matratzenkauf auf.

matratzenkauf-banner_preview

Für jeden Menschen die individuelle Matratze

Jede Matratze erreicht irgendwann ihr Lebensende. Doch worauf soll man beim Matratzenkauf achten?

Da jeder Mensch eine individuelle Körperform, Gewicht und Größe hat, muss auch eine individuell angepasste Matratze gefunden werden. Dabei muss die Matratze vor allem die Wirbelsäule unterstützen und zugleich entlasten. Dafür müssen Schulter und Becken entlastet und der Lendenwirbelbereich gestützt werden.  Hinzu kommt, dass Menschen in unterschiedlichen Positionen schlafen – Seite, Bauch oder Rücken. Manche Schläfer drehen und wenden sich sehr viel in der Nacht. Außerdem spielen Schwitzen und Frieren ebenso eine Rolle.

Welche verschiedenen Matratzen gibt es?

Die gängigsten Matratzenarten sind Kaltschaummatratzen, Federkernmatratzen und Latexmatratzen. Auch finden Viscoschaummatratzen eine immer häufigere Verbreitung.

Kaltschaummatratze 

Kaltschaummatratzen werden aus aufgeschäumtem Polyurethan gefertigt. Schaumstoffmatratzen haben jedoch schon lange kein Billigimage mehr. Sie gelten als leicht, punktelastisch und haben eine hohe Rückstellkraft. Menschen, die schnell frieren, bevorzugen eine Kaltschaummatratze. Wichtig ist, dass der Kaltschaum offenporig und damit atmungsaktiv ist. Eine gute Kaltschaummatratze hat ausgeprägte Zonierungen. Wichtig bei einer Kaltschaummatratze ist ihr Raumgewicht. Sie sollte mindestens eine Dichte von 50 kg/m³. Matratzen mit einer geringeren Dichte bilden schneller Liegekuhlen und nutzen ab. Kaltschaummatratzen sind in allen Härtegraden erhältlich.

Federkernmatratze

Im Vergleich zur herkömmlichen Federkernmatratze ist die Taschenfederkernmatratze deutlich hochwertiger. Sie ist in der Liegeeigenschaft genauso gut wie ein hochwertiger Kaltschaum. Der große Vorteil der Federkernmatratze ist ihre große Atmungsaktivität. Die Zwischenräume zwischen den Federn der Matratze im Kern bieten eine sehr gute Belüftung. Daher eignet sich die Matratze sehr gut für Menschen, die zum Schwitzen neigen. Auch hier ist entscheidend, dass bei einer zonierten Federkernmatratze die Schulter- und Becken-Entlastung vorhanden ist und der Lendenwirbelbereich gestützt wird. Federkernmatratzen sind in allen Härtegraden erhältlich.

Latexmatratze 

Latexmatratzen – wenn sie aus Naturlatex sind – gelten als sehr punktgenau. Durch ihr sehr hohes Raumgewicht, in der Regel höher als eine gute Kaltschaummatratze, reagieren die Matratzen sehr gut auf Körperdruck. Sie zeichnet eine Formstabilität aus. Damit eine Latexmatratze jedoch gut wirkt und stützt, sollte der Kern etwas dicker sein. Die Gesamthöhe der Matratze sollte bei mindestens 18 Zentimetern liegen. Eine gute Latexmatratze sollte mindestens zehn Jahre nutzbar sein. Allerdings sind Naturlatexmatratzen auch sehr schwer und im Vergleich sehr teuer. Latexmatratzen sind in allen Härtegraden erhältlich.

Viscoschaummatratze

Die Viscoschaummatratze ist für sehr druckempfindliche Menschen geeignet. Auch Menschen mit orthopädischen Problemen eignet sich dieser Matratzentyp. Die Matratze ist in der Oberfläche sehr punktelastisch. Sie passt sich damit der individuellen Körperform ideal an, auch wenn sie für Seitenschläfer mitunter zu wenig Stütze im Lendenwirbelbereich bietet. Die Matratze wird allerdings von unten mit einer härteren Schicht unterstützt. Matratzen dieses Typs brauchen einen englattierten Lattenrost, damit sie nicht durch die Latten drücken. Visoschaummatratzen sind in allen Härtegraden erhältlich.

Welche Schlafposition habe ich?

Bei der Matratzenwahl spielt auch die Schlafposition eine Rolle. Vor dem Kauf sollte klar sein, ob man hauptsächlich auf der Seite, dem Rücken oder Bauch schläft. Das ist die bevorzugte Schlafposition. Seitenschläfer sind von allen Schlaftypen der sensibelste Typ. Seitenschläfer brauchen auf jeden Fall eine gerade Wirbelsäule. Besonders die Schulter und Becken müssen dabei tief genug einsinken. Der Lendenwirbelbereich braucht genügend Stütze. Bauchschläfer und Rückenschläfer liegen hingegen besser auf etwas festeren Matratzen. Vor allem im Bauchbereich muss verhindert werden, dass der Körper durchhängt.

Welcher Härtegrad ist am Besten?

In Deutschland hat jede Matratze einen Härtegrad. Dieser reicht von H1, H2, H3, H4 bis H5. Umso höher die Zahl, desto fester ist die Matratze. Umso fester die Matratze, desto besser eignet sie sich für schwerere Personen. Ist die Matratze aber zu hart, dann könnten unruhige Bewegungen beim Schlaf die Folge sein. Ist die Matratze zu weich, dann könnte der Körper eventuell zu tief in die Matratze sinken und dem Körper fehlt im Lendenwirbelbereich die Stütze. Beim Matratzenkauf sollte der Käufer stets auf die richtige Entlastung im Schulter- und Beckenbereich sowie ausreichend Stütze im Lendenwirbelbereich achten.

Durchgehende Matratze oder zwei einzelne Matratzen?

Jede Person sollte auf einer individuell angepassten Matratze schlafen. Beim Matratzenkauf  ist es sinnvoll, dass beide Personen damit auf zwei einzelne Matratzen zurückgreifen. Zu berücksichtigen ist, dass jede Person eine individuelle Körperform, ein eigenes Körpergewicht und Körpergröße hat. Außerdem hat jeder Mensch ein individuelles Schlafverhalten.

Es gibt inzwischen auch eine elegante Lösung für dieses Problem, bei der zwei individuelle Kerne mit einem Bezug erhältlich sind. Ansonsten kann die ungeliebte „Besucherritze“ auch vermieden werden, indem Brückenelemente eingesetzt werden.

Matratzenkauf: Wann sollte ich zum Probeliegen kommen?

Beim Matratzenkauf sollte man auf das Probeliegen möglichst nicht verzichten. Dabei sollte man darauf achten, dass man nach einem harten Arbeitstag nicht zu spät am Abend zum Probeliegen geht. Am Morgen und Mittag ist der Körper sensibler. Vor dem Kauf der Matratze sollte man auch über seine körperlichen Probleme beim Schlafen vorhanden sind oder entstehen, wie eventuell Nacken- oder Rückenbeschwerden.

Tipp

Bedürfnisse verändern sich: Die Probleme und Anforderungen an eine Matratze von damals müssen nicht die gleichen wie heute sein.

Welche Matratze ist am besten für Allergiker?

Neben den ergonomischen Eigenschaften einer Matratze sollte der Allergiker auf gute Klimaeigenschaften einer Matratze achten. Sie sollte schadstofffreie und tierhaarfreie Materialien haben. Vor allem sollte die Matratze über einen abnehmbaren und bei bis zu 60 °C waschbaren Bezug verfügen. Besonders gut eignen sich Kaltschaummatratzen oder Federkernmatratzen.

Wie hoch muss eine gute Matratze sein?

Eine gute Matratze sollte mindestens 18 Zentimeter dick sein. Im Alter oder wenn man schwerer als 80 Kilogramm ist, sollte man auch eine dickere Matratze wählen. Qualitätsmatratzen sind in der Regel dicker als 20 Zentimeter. Diese bietet eine optimale Unterstützung und Komfort. Das erhöht nicht nur die Schlafqualität, sondern auch erleichtert auch das Aufstehen.

Welche Matratze wird von Orthopäden empfohlen?

Optimal sind orthopädische Matratzen mit Zonierungen, die auch wirklich die Wirbelsäule entlasten und an der richtigen Stelle unterstützen. Besonders punktgenau sind Naturlatexmatratzen, aber auch gute Kaltschaummatratzen oder Tonnentaschenfederkernmatratzen sind in der Lage die Schulter und den Becken ideal zu entlasten und dabei den empfindlichen Lendenwirbelbereich zu unterstützen.

Was sind die besten Matratzen für den Rücken?

Generell sind Viscoschaummatratzen mit ihrer sehr punktgenauen Oberfläche gut geeignet bei Rückenschmerzen. Doch auch eine bessere Kaltschaummatratze oder Tonnentaschenfederkernmatratze mit einer ausgeprägten Lordosestütze im Lendenwirbelbereich kann den Rücken ausgezeichnet entlasten. Somit kann der Körper auch nachts in die Regeneration gehen.

Wie oft wechselt man die Matratzen?

Jede Matratze hat eine limitierte Lebensdauer. Aus hygienischen Gründen und je nach Qualität sollte eine Matratze zwischen 8 und 10 Jahren ausgetauscht werden, wie auch die Stiftung Warentest empfiehlt.

Fazit

Beim Matratzenkauf muss der Käufer vor allem auf eine gute Zonierung der Schulter, des Lendenwirbel- und Beckenbereichs achten. Hinzu kommt ein ausreichend hohes Raumgewicht bei Kaltschaummatratzen, mindestens 500 Federn bei Tonnentaschenfederkernmatratzen und möglichst 100 Prozent Naturlatex bei Latexmatratzen. Die Latexmatratze sollte außerdem eine Gesamthöhe von mindestens 18 Zentimetern haben. Bei Kaltschaum- und Tonnentaschenfederkernmatratzen sollte die Höhe mindestens 20 Zentimeter betragen. In jedem Fall sollte eine gute Matratze mit einer Lordosestütze ausgestattet sein.