Bettwanzen erfolgreich bekämpfen und Befall vorbeugen

Bettwanzen werden in Deutschland ein immer größeres Problem. Vor allem tauchen sie im Zuge der ausklingenden Urlaubszeit vermehrt auf. Diese winzigen Tiere nisten sich gerne in unseren Betten, Matratzen und in der Bettwäsche ein. Es handelt sich um kleine Insekten, die nachts ins Bett krabbeln und unser Blut saugen. Im BeLaMa-Ratgeber zeigen wir Ihnen auf, wie Sie die blutsaugenden Parasiten erkennen, wo sich diese aufhalten und wie Sie sie am besten wieder loswerden.

bettwanzen-bekaempfen-banner

Was ist eine Bettwanze?

Der lateinische Name der Bettwanze lautet Cimex lectularius. Das Insekt lebt ganzjährig in bewohnten Räumen. Es tritt weltweit auf. Seine Hauptwirte sind laut dem Umweltbundesamt Menschen. Doch nicht nur: Auch Haustiere oder Vögel können befallen werden. Die winzigen Tiere können unter Umständen Monate lang hungern. Sollten sie sich einmal mit Blut vollgesaugt haben, dann können diese Insekten auch wochenlang ohne eine Blutmahlzeit auskommen. Deshalb gelten diese Tiere als sehr widerstandsfähig. Bettwanzen gelten als klassische Parasiten. Die Gattung Cimex enthält 16 Arten.

Wie sieht eine Bettwanze aus?

Der blutsaugende Parasit hat eine ovale und flache Körperform. Das Tier ist sehr flink. Mit sechs Beinen und zwei Fühlern ist das Tier braun und behaart. Die Tiere sind winzig. Sie können aber bis zu 5,5 Millimeter groß werden. Nach dem Blutsaugen können sie sogar eine Größe von 9 Millimeter erreichen. Durch ihren flachen Körperbau gelangen sie problemlos in enge Zwischenräume, wo sie sich vor Lichteinstrahlungen verstecken.

Bettwanze

Wo tummeln sich Bettwanzen?

Die Bettwanze ist ein Kosmopolit und tritt nahezu weltweit auf. Bettwanzen finden sich dort wieder, wo Menschen und Tiere leben. Sie tummeln sich nicht nur in Hotels. Sie sind auch in Schulen, Bibliotheken und Flugzeugen zu finden, überall dort, wo auch Rucksäcke oder Koffer abgestellt werden. Da diese Parasiten nachts aktiv sind, beißen sie ihre Opfer ausschließlich, wenn diese schlafen.

4 Fakten über die Bettwanze

  • Bettwanzen ernähren sich von menschlichem Blut

  • Bettwanzen werden von draußen eingeschleppt

  • Bettwanzen-befall ist kein Hinweis auf mangelnde hygienische Zustände

  • Bettwanzen sind nachtaktiv

Wie bekommt man Bettwanzen ins Bett?

Oft handelt es sich um ungewollte Reise-Mitbringsel aus dem Urlaub. Die Parasiten verstecken sich in den Koffern und Kleidung, aber auch in Bussitzen und Second-Hand-Kleidung. Am Tage sind sie kaum zu finden. Die Tiere verstecken sich gerne in Bettritzen, in den Kanten von Matratzen, aber auch in Fußbodenleisten, unter und hinter Schränken. Sie halten sich gerne in der Nähe ihrer schlafenden Wirte auf. Sie können problemlos an Wänden und auf Betten laufen.

Es reicht durchaus aus, ein weibliches Tier im Haus zu haben. Die Wanze kann bis zu 300 Eier legen. Die Larven schlüpfen binnen 14 Tagen. Die Bettwanze gilt als lichtscheu

Wie sieht ein Biss von einer Bettwanze aus?

Bei einem Biss von einer Bettwanze kommt es zu kleinen, flachen Beulen, Quaddeln oder Erhebungen auf der Haut. Zudem treten Rötungen, Schwellungen und Juckreiz auf. Oft werden die Parasiten zu spät bemerkt. Der Speichel der Parasiten ruft Menschen erst nach einiger Zeit einen Juckreiz hervor. Der Biss entspricht in der Intensität etwa dem eines Mückenstiches. Die winzigen Tiere vermehren sich rasant. Zum Blutsaugen können die Tiere auch unter die Kleidung kommen. Oft kommen mehrere Bisse nebeneinander vor. Die Tiere treffen selten direkt ein Blutgefäß. Die Bisse klingen in der Regel von alleine ab. Die Einstichstellen werden jedoch oft aufgekratzt, was zu Infektionen führen kann.

Was sticht mich nachts im Bett?

Neben Bettwanzen können auch Milben und Flöhe beißen oder stechen. Die Bisse verursachen Hautirritationen. Vor allem Milben lösen zum Teil erhebliche Allergien bei Menschen aus.

Bettwanzenbisse-1

Übertragen Bettwanzen Krankheitserreger?

In der Theorie können diese winzigen Blutsauger auch Krankheitserreger übertragen. Nachgewiesen werden konnten allerdings noch keine Fälle von Erregerübertragungen durch Bettwanzen. Auch existieren keine Berichte über Krankheitsausbrüche im Zusammenhang mit Bettwanzen. Daher geht das Bundesumweltamt von einem geringen Risiko der Krankheitsübertragung durch Bettwanzen aus.

Wie erkenne ich einen Bettwanzen-Befall?

Stiche am Körper, insbesondere wenn keine Mückenstiche zu vermuten sind, kann ein maßgeblicher Hinweis auf Bettwanzen-Befall sein. Dazu kommen Kotspuren im Bett oder auf dem Lattenrost, im Schlafsofa oder anderen Möbelstücken. Die Kotspuren sehen wie eine Ansammlung schwarzer Punkte aus. Außerdem finden sich in den Verstecken der Tiere Häutungshüllen wieder. Kommen diese Faktoren zusammen, lässt sich klar von einem Bettwanzen-Befall sprechen. Bei Verdacht auf Bettwanzenbefall sollte unbedingt ein Schädlingsbekämpfer gerufen werden.

Bettwanzen-Befall erkennen in vier Punkten

  • Bisse

  • Kotspuren

  • Geruch

  • Blutspuren

bettwanzen-befall-1

Welche Wirkstoffe kommen im Kampf gegen Bettwanzen zum Einsatz?

Im Kampf gegen den Bettwanzen-Befall setzen Schädlingsbekämpfer auf Kontaktinsektizide mit Langzeitwirkung. Konkret werden die Wirkstoffe ­Pyrethoide und Pyrrole eingesetzt. Achtung: Die Wirkstoffe sollten nur von einem Kammerjäger eingesetzt werden. Alle Nester müssen behandelt werden und das Gift muss mehrere Stunden einwirken. Auch Hitze von über 55 Grad und Kälte unter minus 18 Grad können die Insekten abtöten.

Was hilft gegen Bettwanzen-Bisse?

Die medizinischen Wirkstoffe Cortison oder Antihistaminikum helfen in der Regel bei der Linderung von Bettwanzen-Bissen.

Wie beuge ich einen Bettwanzen-Befall vor?

Um sich vor dem Befall durch Bettwanzen langfristig zu schützen, gibt es einige hilfreiche Tipps zu berücksichtigen:

Kleidung: Gebrauchte Kleidung sollte in jeden Fall auf Befall untersucht werden. Dabei kann das Kleidungsstück nach Kotresten untersucht werden. Außerdem sollte die Kleidung auf einen süßlichen Geruch kontrolliert werden, der von den Parasiten verbreitet wird.

Urlaub: Bevor ein Hotelzimmer bezogen wird, sollte stets ein Routinecheck des Zimmers auf die Sauberkeit und Hygiene gemacht werden. Dabei sollten vor allem Bettlaken und Matratzen auf Blutflecken oder Kotresten überprüft werden, die auf einen bestehenden Bettwanzen-Befall hinweisen können.

Wäsche: Die hauseigene Wäsche sollte im Urlaub niemals offen rumliegen. Am besten verstaut man die frische oder getragene Wäsche in einer verschlossenen Tasche. Auch kann die Wäsche im Koffer aufbewahrt werden. Vor der Verwendung eines Schranks sollte überprüft werden, ob sich eventuell Bettwanzen in den Ecken der Fächer eingenistet haben. Generell sollten Koffer und Taschen nicht offen bleiben.

Sicheres Auspacken: Nach dem Urlaub sollten die Koffer sicher in einer Badewanne ausgepackt werden, wenn Verdacht auf Bettwanzen-Befall besteht. Der Vorteil ist, dass die bräunlichen Insekten auf der weißen Oberfläche der Badewanne sehr gut zu erkennen sind. Getragene und ungetragene Wäsche sollte bei mindestens 60 Grad gründlich durchgewaschen werden.

Fazit

Jeder kann vom Bettwanzen-Befall betroffen sein. Der Befall ist kein Hinweis auf mangelnde Hygiene. Nach dem Urlaub sollte der eigene Koffer und die Wäsche gründlich überprüft werden. Die Wanzen sind nachaktiv und ernähren sich von menschlichem Blut. Besteht ein Befall mit Bettwanzen, sollte der Kammerjäger eingeschaltet werden.