Deutschland, Japan, Spanien: So verschieden schläft die Welt

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Der Mittagsschlaf: in Japan hui, in Deutschland pfui

Der Leistungsdruck in Japan ist sehr hoch und in der Folge wird dem Schlaf eine nicht allzu hohe Bedeutung zugeschrieben. Je weniger Zeit ein Mensch in Japan für den Schlaf opfert, desto wertvoller gilt er für die Gesellschaft. Viele Japaner arbeiten nachts und am Wochenende – Ausschlafen ist einfach nicht vorgesehen. Der kurze Schlaf in der Nacht muss daher am Tag ausgeglichen werden. Ein kurzes Nickerchen zwischendurch wird als Inemuri bezeichnet und ist gesellschaftlich akzeptiert. Während in Deutschland der Mittagsschlaf eher verpönt ist, findet er in Japan so gut wie überall statt, zum Beispiel in der U-Bahn.

Auch in Ländern Südeuropas war die Mittagsruhe lange verbreitet. In Spanien zum Beispiel wurde zur Mittagszeit traditionell Siesta gehalten. Dafür sind die spanischen Arbeitnehmer nach Hause gefahren, eine Sitte, die heute aufgrund der großen Entfernungen zwischen Arbeitsplatz und Wohnung kaum mehr möglich ist. Doch wäre diese Pause am Tag eigentlich sehr wichtig. Denn zum einen ist bei der Mittagshitze im Sommer Arbeiten ohnehin nicht möglich. Zum anderen leiden die Spanier aufgrund der typischen späten Mahlzeiten und des ausgeprägten Nachtlebens an Schlafdefiziten. Ob sich der Mittagsschlaf – heute als Powernap bezeichnet – in Deutschland durchsetzen wird, ist fraglich.

Einschlafhilfen aus aller Herren Länder

Um in der modernen Leistungsgesellschaft Schlaf zu finden, bedienen wir uns verschiedenster Praxen. In Großbritannien beispielsweise gehört für viele die Tasse Tee zum Einschlafen einfach dazu. Eine gute Einschlafhilfe ist im Übrigen auch Sex. Denn bei der körperlichen Liebe wird das sogenannte Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet, das sowohl für Entspannung als auch Müdigkeit sorgt. Vor allem die Griechen nutzen Sex zum Einschlafen, die Japaner am wenigsten. Das umstrittenste Mittel, um den Tag zu beenden, ist der Fernseher. Obwohl er rund um den Globus als Einschlafhilfe dient, beurteilen Forscher das blaue Licht und die Geräuschkulisse von Fernseher und Laptop eher als schlafraubend als -bringend.