Schnurrer und Schnarcher

Soviel steht fest: Schnarchen führt zu keinem erholsamen Schlaf. Jede Nacht mit starkem Geräuschpegel vor sich hin zu schnarchen ist nicht nur störend für Ihren Partner. Es kann durchaus gesundheitliche Schäden nach sich ziehen. Daher sollten Sie dem entgegenwirken. Besonders mit zunehmendem Alter tritt Schnarchen häufiger auf als in jungen Jahren.

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Die Ursache für das Schnarchen

Das Schnarchen hat eine ganz einfache Erklärung. Im Schlaf kommt es zu einer Entspannung der Atemmuskulatur. Die Muskeln erschlaffen und werden durch das Ein- und Ausatmen zum Schwingen gebracht. Durch die Vibration von Gaumensegel, Zäpfchen und auch in selteneren Fällen von Zungengrund und Rachen kommt es zu den typischen Schnarchgeräuschen. Hierbei spricht man von einem kompensierten Schnarchen. Diese Ausprägung ist eine normale Erscheinung und gilt daher nicht als Krankheit. Das normale Schnarchen ist nicht gefährlich, wenn dabei ständig genügend Luft in die Lunge gelangt. Auch die Qualität des Schlafs leidet für den kompensierten Schnarcher meist nicht. Er selbst schläft meist tief und fest.

Andere Ursachen für das Schnarchen

Auch bei einer Verengung der oberen Atemwege kann es zum Schnarchen beziehungsweise verstärkten Schnarchen kommen. Dies ist häufig bei Schnupfen, einer Nasennebenhöhlenentzündung, Polypen oder einer Verengung der Nasenscheidewand der Fall.

Sogar Übergewicht kann das Schnarchen fördern. Bei einem Doppelkinn wird Fett vermehrt abgelagert und drückt auf die Atemwege.
Weitere Ursachen können zu Schnarchen führen:

  • vermehrter Alkoholkonsum am Abend

  • Einnahme von Beruhigungs- oder Schlafmitteln

  • Schlafen in Rückenlage

  • Allergien gegen Hausstaubmilben oder Bettfedern

Vom Schnurrer zum Schnarcher: Die Lautstärke

Die Lautstärke beim Schnarchen ist bei jedem Menschen unterschiedlich und kann erheblich variieren. So erreichen die leisen Schnurrer unter den Schnarchern zwischen 17 bis 26 Dezibel. Das entspricht in etwa dem Geräusch eines Kühlschrankes. Wird das Schnarchgeräusch lauter, etwa über 40 Dezibel, kann es gerade auch für den Bettnachbarn schon sehr störend werden. Gar nicht mehr auszuhalten ist meist das Geräusch der Spitzenschnarcher. Hier kann der Lärmpegel durchaus bis zu 90 Dezibel erreichen. Das macht einem vorbeifahrenden Lastwagen Konkurrenz. Dieser Geräuschpegel kommt schon dem eines Presslufthammers mit etwa 120 Dezibel nahe.

Ein Schnarchen in dieser Geräuschlautstärke kann sogar die Kinder im Nebenzimmer stören bis hin zu den Nachbarn in der Nebenwohnung. Lautstarke Schnarcher werden sogar von ihrer eigenen Lautstärke selbst wach. Das Umfeld erhält einen empfindlich gestörten Schlaf.

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Schnarcher und Mitschläfer

Meist sind vom Schnarchen die Mitschläfer im selben Raum betroffen. Diese können aufgrund der Geräuschkulisse nicht schlafen beziehungsweise schlafen erst spät endlich ein. Ein gefährliches gesundheitliches Risiko stellt jedoch eine Schlafapnoe dar. Bei dieser Erscheinung bleibt bis zu 30 Sekunden oder auch länger der Atem stehen. Die Zunge verschließt den Weg zur Lunge während des Schnarchvorgangs. Dadurch kann für einige Zeit keine Luft in die Lungen gelangen. Besonders bei einer zu hohen Lagerung des Kopfes tritt das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) auf.

Die Folgen des Schnarchens für den Schnarcher: Schlafapnoe

Bei lautstarkem Schnarchen leidet die Schlafqualität. Hier kommt das Schlafapnoe-Syndrom ins Spiel. Es tritt bei der stärksten Ausprägung des Schnarchens auf. Bis zu 100 Atemaussetzer pro Nacht führen zu sogenannten Arousals. Der Körper weckt den Schnarcher, bevor er erstickt. Unter intensivem Sauerstoffmangel ringt er um Atem.

Leidet der Schnarcher während des Schnarchens unter der Schlafapnoe, dann leidet hierunter auch die Gesundheit. Tagsüber ist er müde und unkonzentriert. Das Unfallrisiko ist erhöht. Bekommen Sie aufgrund des Schnarchens und der Atemaussetzer in der Nacht nicht genügend Schlaf und hält dies über längere Zeit an, dann kann dies auch schlimmere Folgen wie BluthochdruckDepressionen und Übergewicht haben. Das Risiko für einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt steigt. Denn der ständige Sauerstoffmangel in der Nacht kann in Ihrem Körper eine hohe Stressreaktion auslösen. Somit ist das lautstarke Schnarchen als eine ernstzunehmende Schlafstörung zu betrachten. Daher sollten Sie in einem solchen Fall immer einen Arzt zur Beratung hinzuziehen. Gerade Männer die unter Übergewicht leiden, sind hiervon betroffen.

Jetzt müssen Sie aber keine Sorgen haben, wenn Sie selbst zu den nächtlichen Schnarchern gehören. Denn diese krankhafte Erscheinung des Schnarchens betrifft nur etwa zwei bis vier Prozent der Gesamtbevölkerung. Die meisten Menschen gehören zu den harmlosen Schnarchern. Der Zusammenhang mit dem Übergewicht ist mittlerweile erwiesen. Etwa 80 Prozent der unter einer Schlafapnoe leidenden Menschen sind einfach zu dick.

Die Folgen der Nacht für den Partner am Tag

Wenn Sie sich den ganzen Tag aufgrund Ihres Schnarchens wie gerädert fühlen, leidet Ihre Lebensqualität jedoch stark. Daher sollten Sie den Ursachen Ihres Schnarchens auf den Grund gehen. Versuchen Sie, diese abzustellen, und leben Sie nicht mit den Folgen.

Anders sieht es mit dem normalen Schnarchen aus. Bei ihnen kann die Luft trotzdem noch in die Lungen gelangen. Hier vibrieren nur die Muskeln und die Luft wird schneller durch den Rachen bis in die Lunge verbracht. So entstehen nur die lauten Geräusche. Eine Gefährdung der Gesundheit gibt es jedoch nicht.

Doch gerade wenn Sie in einer Partnerschaft leben, kann dieses von Ihnen ausgelöste Schnarchgeräusch für Ihren Partner zu gesundheitlichen Problemen führen. Denn in einem solchen Fall haben meist die Mitschläfer neben einem Schnarcher das Problem des Durchschlafens in der Nacht. Ist aber die Nachtruhe aufgrunddessen dauerhaft gestört, sollten Sie als Schnarcher handeln. Schließlich kann das nächtliche Schnarchgeräusch sich auf die Konzentration niederschlagen und eine gewisse Abgeschlagenheit und Nervosität am Tag für den Nichtschnarchenden mit sich bringen. Daher ist es auch im Fall des primären Schnarchens von großer Wichtigkeit, dieses abzustellen oder zumindest einzudämmen. Wollen Sie sich jedoch nicht darauf einlassen, da es Ihnen als Schnarcher dennoch gesundheitlich gut geht, dann hilft oft nur die räumliche Trennung in der Nacht. Nur so gelangt der Partner wieder zu einem geruhsamen Schlaf.

Was können Betroffene selbst tun?

Wichtig ist, als erstes herauszufinden, warum Sie überhaupt schnarchen. Es können eine Vielzahl an Ursachen dahinter stecken. Sie selbst können in der Regel am besten in sich hinein horchen und daran erkennen, woher bei Ihnen das Schnarchen kommen könnte. Dann sollten Sie handeln:

  • Bei einer behinderten Nasenatmung durch eine Verengung der Nasenscheidewand kann ein Nasenpflaster helfen. Dieses kleben Sie am Abend einfach über die Nasenflügel. Dieses Schnarchen kommt häufig nur während einer Erkältung mit starkem Schnupfen vor. Es können hierfür jedoch auch Polypen ursächlich sein, die in einer kleinen Operation entfernt werden müssen. Meist ist dies auch bei schnarchenden Kindern der Fall.

  • Die eingeschränkte Nasenatmung kann auch durch Allergien hervorgerufen werden. Ist dies der Fall, helfen neben Medikamenten auch spezielle Allergiebezüge (Encasings) bei einer Hausstaubmilbenallergie. Bei dieser und allen anderen Allergien sollten Sie sich in ärztliche Behandlung geben, um mit speziellen Mitteln hiergegen vorzugehen.

  • Bei einer eingeschränkten Mundatmung helfen Schnarchöle oder Spezialsprays.

  • Liegt es am Übergewicht, kann eine Gewichtsreduktion helfen.

  • Wenn Sie Raucher sind, reduzieren Sie dieses bis auf ein Minimum. Die bessere Variante wäre, ganz rauchfrei zu werden.

Tipps für die Schlafgewohnheiten

  • Liegt es an der Schlafposition, können elektronische Mittel eingesetzt werden. Diese bringen den Schnarcher in der Nacht dazu, die schlechte Schlafposition zu verlassen. Oft wird empfohlen, einen Tennisball auf dem Rücken in den Schlafanzug einzunähen. Auf diese Weise nimmt der Schnarcher auch während seines Schlafs die Rückenlage gar nicht erst ein, da diese dann unbequem ist.

  • Stellen Sie eventuellen Alkoholkonsum am Abend ein oder reduzieren Sie diesen. Trinken Sie spätestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen keinen Alkohol mehr.

  • Auch ein spätes Abendessen kann zu einer Nacht mit Schnarchen führen.

  • Ändern Sie die Schlafumgebung. Denken Sie auch über das Bett und die Ausstattung nach. Andere Kissen können helfen, eine bessere Schlafposition zu finden. Ebenso sind verstellbare Lattenroste den Schnarchern zu empfehlen.

Als betroffener Nebenschläfer sollten Sie unbedingt das Gespräch mit der schnarchenden Person suchen. Klären Sie gemeinsam, ob ein getrenntes Bett oder eine andere Möglichkeit besteht.

Hilfe von Außen in Anspruch nehmen

Helfen diese ersten Maßnahmen nicht, sollten Sie Hilfe von außen in Anspruch nehmen. In einem solchen Fall ist es hilfreich, einen Arzt und ein Schlaflabor aufzusuchen. Gemeinsam finden Sie die Ursachen für Ihr Schnarchen heraus. Gerade wenn Sie auch selbst der Meinung sind, dass es bei Ihnen aufgrund des Schnarchens zu Atemaussetzern kommt und ihre Lebensqualität leidet, müssen Sie dieses für Ihre Gesundheit abklären lassen. Hier ist ein Hals-Nasen-Ohrenarzt der richtige Ansprechpartner, der Sie eventuell in ein Schlaflabor überweist.

Doch es gibt auch Geräte für zu Hause, die der Patient hier anwendet. Diese zeichnen genau auf, wie die Atemtätigkeit während der Nacht ist. Auch ein Zahnarzt kann mit bestimmten Schienen für Ober- und Unterkiefer helfen, das Schnarchen in den Griff zu bekommen. Nur im äußersten Notfall wird operiert. Ansonsten versucht der Arzt nach einer entsprechenden Diagnose, dem Schnarchen mit anderen Mitteln und Wegen zu Leibe zu rücken. Zu den operativen Maßnahmen gehören hier vor allem:

  • Nasennebenhöhlen-Operation

  • Nasenmuschel-Operation

  • Nasenscheidewand-Operation

  • Mandel-Operation

  • Polypen-Entfernung

sowie noch ein paar weitere Operationen, die jedoch nicht sehr häufig durchgeführt werden. Chirurgische Maßnahmen können Nebenwirkungen haben. Daher sollten sie immer das letzte Mittel sein.