Sommerzeit kommt: Wie beeinflusst Zeitumstellung den Schlaf?

Am Sonntag werden in Deutschland die Uhren um eine Stunde vorgestellt, um auf die Sommerzeit umzustellen. Die Veränderung der Uhrzeit kann den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflussen und den Körper aus dem Gleichgewicht bringen. Studien haben gezeigt, dass die Zeitumstellung zu gesundheitlichen Problemen wie Schlafstörungen, Müdigkeit und Konzentrationsproblemen führen kann.

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Zeitumstellung kann Gesundheit negativ beeinflussen

Die Zeitumstellung kann unseren natürlichen Schlafzyklus stören. Unser Körper ist an einen bestimmten Schlafrhythmus gewöhnt, der sich durch die Veränderung der Uhrzeit jedoch ändern kann. Der menschliche Körper benötigt Zeit, um sich an die neue Zeit zu gewöhnen, und dies kann zu Schlafproblemen führen.

„Die wissenschaftlichen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Umstellung der Uhren zu einem akuten Anstieg negativer gesundheitlicher Folgen führt, einschließlich Herzinfarkt und Schlaganfall“, sagt der Schlafexperte Adam Spira, PhD, MA, Professor für psychische Gesundheit, in einem Beitrag der US-amerikanischen John Hopkins Bloomberg School of Public Health.

Die Zeitumstellung wird auch mit einem erhöhten Risiko von Stimmungsschwankungen und Krankenhauseinweisungen sowie einer erhöhten Produktion von Entzündungsmarkern als Reaktion auf Stress in Verbindung gebracht. Eine Studie aus dem Jahr 2020 hat ergeben, dass die Zeitumstellung das Risiko tödlicher Verkehrsunfälle um 6 % erhöht.

Es gibt verschiedene Vorschläge zur Abschaffung der Zeitumstellung, darunter eine dauerhafte Sommer- oder Winterzeit oder eine Aufteilung in mehrere Zeitzonen. Einige Länder wie Russland, China und Indien haben die Zeitumstellung abgeschafft und halten das ganze Jahr über eine feste Zeit.

Zeitumstellung sollte ursprünglich Energie sparen

Eine der Hauptursachen für Schlafprobleme im Zusammenhang mit der Zeitumstellung ist die Veränderung der Tageslichtdauer. Die Zeitumstellung bedeutet, dass es morgens früher hell und abends länger dunkel wird. Das kann dazu führen, dass der Körper Schwierigkeiten hat, den natürlichen Rhythmus des Schlafes aufrechtzuerhalten.

Die Zeitumstellung erlangte während des Weltkrieges an Popularität. Es war geradezu ein weltweiter Versuch, Energie zu sparen. In Deutschland wurde die Zeitumstellung das erste Mal am 30. April 1916 eingeführt. Mit der Sommerzeit wollte das Deutsche Reich die energieintensiven Materialschlachten im Weltkrieg unterstützen.

Die Theorie hinter der Zeitumstellung zur Sommerzeit ist wackelig und wird immer öfter kritisiert. Im Laufe der gesellschaftlichen Entwicklung ist die Beleuchtung für den Gesamtenergieverbrauch weniger verantwortlich. Vielmehr führt die Verlängerung der Tageslichtstunden dazu, dass die Gesellschaft noch mehr Klimaanlagen und Heizungen benutzt.

Befürworter behaupten, das zusätzliche Tageslicht in den Abendstunden im Frühjahr und Sommer sei gut für die geistige Gesundheit derjenigen, die tagsüber arbeiten. Auch diese Behauptung wurde widerlegt – die Daten einer 2020 in PLOS veröffentlichten Studie deuten darauf hin, dass die Umstellung Stimmungsstörungen, Depressionen, Angstzustände und Drogenmissbrauch verschlimmert.

Vorteile der Zeitumstellung

  • Energiesparen: Die Umstellung auf die Sommerzeit ermöglicht eine längere Nutzung des Tageslichts, was den Energieverbrauch senkt.

  • Bessere Nutzung von Freizeit: Die längeren Abende in der Sommerzeit können für Freizeitaktivitäten wie Grillpartys, Sport oder Outdoor-Aktivitäten genutzt werden.

Nachteile der Zeitumstellung

  • Gesundheitliche Auswirkungen: Die Umstellung kann den Schlaf-Wach-Rhythmus stören und zu Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und Stimmungsschwankungen führen.

  • Negative Effekte auf die Wirtschaft: Die Umstellung kann die Arbeitsproduktivität beeinträchtigen und zu unerwünschten Kosten für Unternehmen führen.

  • Verkehrsunfälle: Die Umstellung kann zu einer vorübergehenden Verwirrung bei Verkehrsteilnehmern führen, was das Risiko von Verkehrsunfällen erhöhen kann. Zusammenfassend gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile der Zeitumstellung.

Mehr Sonne nicht gleich besser

Sonnenlicht ist der stärkste Synchronisator unserer zirkadianen Rhythmen – der inneren Uhr, dem unser Körper folgt. Laut Spira ist es zwar vorteilhaft, abends mehr Zeit für Aktivitäten im Freien zu haben, aber „mehr Licht kurz vor dem Schlafengehen macht es schwieriger, zur gewohnten Schlafenszeit einzuschlafen, und kann die Menge an Schlaf, die wir jede Nacht bekommen, verringern“.

Morgens ist es stattdessen dunkel. Das sei schlecht, sagt Spira, denn die morgendliche Lichtexposition habe eine wachmachende Wirkung und helfe uns, einen starken zirkadianen Rhythmus aufrechtzuerhalten.

„Wir funktionieren am besten, wenn unser Schlaf-Wach-Rhythmus der Sonne folgt. Wenn es dunkel wird, werden wir schläfrig, was zum Teil auf die Ausschüttung von Melatonin zurückzuführen ist. Im Frühjahr, wenn wir auf Sommerzeit umstellen, erhöhen wir die Lichtmenge, der wir in den Abendstunden ausgesetzt sind“, so Schlafexperte Spira.

Weniger Schlaf gleich mehr Gesundheitsrisiken

Die Vorverlegung der Uhren im Frühjahr führt dazu, dass wir schlafen gehen und aufwachen, bevor unsere innere Uhr es zulässt. Diese Abweichung bleibt für die Dauer der Sommerzeit bestehen, sagt Spira, und kann die Menge an Schlaf, die wir bekommen können, zum Nachteil unserer Gesundheit verringern.

„Zu den Folgen von unzureichendem Schlaf gehören eine Verschlechterung der kardiovaskulären Gesundheit, eine Zunahme von Diabetes und Fettleibigkeit, eine schlechtere geistige Gesundheit, eine geringere kognitive Leistungsfähigkeit und ein erhöhtes Risiko für Verkehrsunfälle“, sagt er.

Schüler leiden unter Zeitumstellung

Jugendliche, die weniger Schlaf bekommen, haben häufig Verhaltens-, Lern- und Aufmerksamkeitsprobleme sowie ein erhöhtes Risiko für Unfälle, Verletzungen, Bluthochdruck, Fettleibigkeit, Diabetes und psychische Probleme. Dabei beruft sich die John Hopkins Bloomberg School of Public Health auf eine Studie aus dem Jahr 2015, die im Journal of Clinical Sleep Medicine veröffentlicht wurde. Diese ergab , dass Schüler an Schultagen nach der Zeitumstellung schläfriger waren, eine langsamere Reaktionszeit hatten und weniger aufmerksam waren.

Tipps zur Anpassung an Zeitumstellung

Um sich auf die Zeitumstellung vorzubereiten und Schlafprobleme zu vermeiden, gibt es einige einfache Tipps zum Befolgen:

  1. Passen Sie Ihre Schlafenszeiten allmählich an: Beginnen Sie damit, Ihre Schlafenszeiten einige Tage vor der Zeitumstellung allmählich anzupassen. Ändern Sie jeden Tag Ihre Schlafenszeit um 15-20 Minuten, um Ihren Körper auf die Veränderung vorzubereiten.

  2. Schaffen Sie eine entspannende Schlafumgebung: Eine entspannende Schlafumgebung kann dazu beitragen, Schlafprobleme zu vermeiden. Stellen Sie sicher, dass Ihr Schlafzimmer kühl, dunkel und ruhig ist. Vermeiden Sie auch die Verwendung von elektronischen Geräten vor dem Schlafengehen, da dies die Qualität Ihres Schlafes beeinträchtigen kann.

  3. Achten Sie auf Ihre Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, Ihren Schlaf zu verbessern. Vermeiden Sie schwere Mahlzeiten vor dem Schlafengehen und trinken Sie keinen Alkohol oder Koffein, da dies Ihren Schlaf stören kann.

  4. Treiben Sie regelmäßig Sport: Regelmäßiger Sport kann dazu beitragen, Ihren Schlaf zu verbessern und Stress abzubauen. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie nicht direkt vor dem Schlafengehen trainieren, da dies zu einem erhöhten Energielevel führen und das Einschlafen erschweren

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