Warum gähnen wir?

Jeder Mensch gähnt, doch warum? Ist es die Müdigkeit, mangelnder Sauerstoff oder doch nur ein einfacher Reflex? Im Folgenden Beitrag geht das BeLaMa allen relevanten Fragen zu diesem spannenden Thema nach.

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Wieso gähnen wir?

Bei Gähnen handelt es sich grundsätzlich um eine Reflexreaktion. Dabei atmen wir tief ein. Der Mund ist weit geöffnet. Nach dem herzhaftem Einatmen folgt ein wohliges, langsames Ausatmen. Im Zuge dessen entspannen die Kiefermuskulatur und die Nackenmuskulatur. Es ist auch bekannt, dass die Augen gerne anfangen zu tränen. Auch der Puls wird kurzweilig schneller. Manch einer beschreibt den Prozess gerne als „Räkeln“ der Atemwege. Einmal Gähnen dauert im Schnitt bis zu 6 Sekunden.

Was ist der genaue Grund für Gähnen?

Diese Frage kann nicht einfach geklärt werden, denn der genaue Grund für Gähnen ist nicht vollends bekannt. Es sind in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Theorien entstanden, die versuchen Gähnen zu erklären.  Da wir oftmals in langweiligen oder monotonen Situationen gähnen, stützt die Forschung die Theorie, dass Gähnen dabei hilft, wach zu bleiben. Außerdem steigert es die Aufmerksamkeit.

Warum ist Gähnen gesund?

Durch das Gähnen und Dehnen am Morgen nach dem Aufwachen bringt der Mensch seinen noch müden Kreislauf in Schwung. Außerdem unterstützt tiefes Einatmen die Durchblutung in der Gehirnregion.

Ist Gähnen ein Zeichen von Sauerstoffmangel?

Während man früher davon ausging, dass Gähnen eine Reaktion auf einen Sauerstoff-Mangel ist, gilt das inzwischen als weitgehend widerlegt. Stattdessen glaubt die Forschung, dass Gähnen die Blutzirkulation im Kopf anregt. Damit wird die Aktivität des müden Gehirns wieder unterstützt.

Da das Gähnen vor allem die Atemwege weitet, gilt es als zentraler Faktor für die Gesundheit der Lunge. Außerdem soll das Immunsystem gestärkt werden.

Warum gähne ich, obwohl ich nicht müde bin?

Gähnen ist nicht nur ein Zeichen für Müdigkeit. Gähnen kühlt auch das Gehirn ab. Dadurch kann unser Gehirn besser atmen.

Welchen Einfluss hat Gähnen auf Hormone?

Tagsüber soll Gähnen den Körper dabei unterstützen, Serotonin zu produzieren. Serotonin gilt als Glückshormon soll sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken und den Körper beruhigen. In der Nacht soll hingegen die Produktion von Melatonin unterstützt werden.

Gähnen gegen müde Augen

Eine gute Methode, um von der Computerarbeit müden Augen entgegenzuwirken, ist das ausgiebige Gähnen. Durch das Entspannen des Unterkiefers wird die Muskulatur um die Augen angespannt. Daraufhin löst ein Reflex die Produktion von Tränenflüssigkeit aus. Der entstandene Tränenfilm auf den Augen entspannt die Sinnesorgane.

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Gähnen: Vom Menschen aufs Tier

Laut einer Studie der Pisa-Universität in Italien ist die emotionale Nähe zwischen zwei Gähnenden entscheidend für ihre ansteckende Wirkung. Im engen Familien- und Freundeskreis ist Gähnen daher deutlich ansteckender als zum Vergleich bei Fremden. Das gilt auch bei Tieren. Vor allem Hunde lassen sich von ihren menschlichen Vertrauenspersonen mit dem Gähnen anstecken. Für Forscher ist das Verhalten zudem ein Beweis dafür, dass nicht nur Menschen ein Einfühlvermögen haben.