Daune
Daune
Der Begriff „Daune“ kommt ursprünglich aus dem Isländischen und ist erst im 17. Jahrhundert ins Hochdeutsch übergegangen. Immer schon bezeichnet wurden damit aber die sehr weichen und langen Unterfedern, die sich unter den sogenannten Konturenfedern erwachsener Wasservögel befinden. Sie sind also das Untergefieder von Enten und Gänsen. Die Daune zeichnet sich durch einen kurzen Kiel und strahlenförmig angeordnete, häkchenfreie Federäste aus.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften, Gewicht und Wärmedämmung von Daunen
Daunen sind dauerelastisch und sehr leicht. Eine Daune wiegt nur etwa 0,001 bis 0,002 Gramm. Ein Kilo umfasst eine halbe bis eine Million Daunen. Aufgrund der vielen Verästelungen schließt sie außerdem mehr Luft ein als Federn, sodass sie hervorragende Wärmedämmer sind. Daunenfedern kommen am häufigsten im Brustbereich vor. Übrigens: Auch das Federkleid von Küken und Jungvögel wird gern als Daunen bezeichnet. Bei diesem Flaum, auch Nestlingsdaunen genannt, handelt es sich jedoch um abgewandelte Konturfedern, nicht jedoch um echte Daunen.
Daunen sind ein weit verbreitetes Füllmaterial
Seit Jahrhunderten nutzen die Menschen Daunen, um damit Bettwaren zu füllen.
Heutzutage werden Daunen zum Füllen von Bettwaren sowie von Bekleidung verwendet.
Das Naturprodukt vereint gleich mehrere Vorzüge:
Sie wirkt atmungsaktiv und wärmeisolierend und bietet einen optimalen Feuchtigkeitstransport bei einem geringen Gewicht.
Daunendecken und Daunenkissen sind aufgrund ihrer hervorragenden Wärmeisolierung insbesondere im Winter beliebt.
Wie werden Daunen gewonnen?
Bei der Daunengewinnung gilt der Grundsatz, dass größere auch die besseren sind. Aus diesem Grund sind Daunen von ausgewachsenen Wasservögeln höherwertig als von Jungtieren. Die Daunen mit der besten Qualität liefern Gänse sowie große Entenarten. Jedoch haben Gänsedaunen tendenziell mehr Füllkraft. Die Daunengewinnung erfolgt in Europa zum größten Teil aus Totrupf, also nach der Schlachtung des Tieres als Nebenprodukt der Geflügelfleischproduktion.
Daneben gibt es den Lebendrupf, bei denen den Vögeln die Daunen mehrmals im Jahr per Hand abgenommen werden, im Rahmen des natürlichen Mauserprozesses des Tieres (Mauserrauf). Eine Gewinnung vom lebenden Tier ist nur unter klar definierten gesetzlichen Vorgaben rechtlich zulässig. So darf der Mauserrauf nur in dem Zeitrahmen vorgenommen werden, in dem das Tier naturbedingt das Federkleid wechselt. Außerhalb der Mauser ist der Lebendrupf verboten. Dies wird beispielsweise vom Europäischen Übereinkommen zum Schutz von Tieren in landwirtschaftlichen Tierhaltungen sowie von den nationalen Tierschutzgesetzen geregelt.
Die Gewinnung von Entendaunen erfolgt beinahe ausschließlich aus Totrupf, bei Gänsen kommt der Mauserrauf häufiger vor.
Eine Ausnahme bildet die Eiderente. Die sogenannte Eiderdaune ist doppelt so füllkräftig wie die feinste Gänsedaune und gilt deshalb als besonders gutes Füllmaterial. Da die Eiderente unter Naturschutz steht, ist nur eine Daunengewinnung vom lebenden Tier möglich. Dafür werden die Eiderdaunen nach der Brut aus den verlassenen Nestern gesammelt.
Zertifizierung der Daunenfüllung nach DIN EN 12934
Die DIN-Norm 12934 legt für EU- sowie EFTA-Länder fest, dass das Füllmaterial von Textilien nach bestimmten Kriterien gekennzeichnet werden muss. Die Bezeichnung des Füllmaterials muss hergeben, ob es sich bei der Füllung um Neuware handelt, von welchen Geflügelarten sie abstammen und wie hoch der Anteil an Daunen beziehungsweise Federn ist. Darüber hinaus wird auf einem Etikett für Füllungen die Farbe, Herkunft und Klassifikation angegeben.
Zudem werden Federn und Daunen in sieben Klassen eingeteilt, die auf zwei Kriterien beruhen: ob die Füllung aus Wassergeflügel oder Landgeflügel besteht, und ob es sich bei der Füllung um Neuware oder wiederaufbereitete Ware handelt.
Für Bettwaren sind nur Daunen und Federn von Gänsen beziehungsweise Enten geeignet. Diese werden den ersten drei Klassen (I-III) zugeordnet. Innerhalb dieser drei Klassen wiederum zeigt nur Klasse I an, dass es sich um Neuware handelt. Beispiel einer Füllungskennzeichnung: „Neue Daunen und Federn Klasse I, 90% Daunen, 10% Federn).
Bezeichnung
reine Daune
Daune
fedrige Daune
Dreivierteldaune
Halbdaune
Federn
Daunenanteil in %
100
90
50
30
15
unter 15
Federnanteil in %
0
10
50
70
85
über 85
Klassifikation
Klasse I oder „neu“
Klasse II
Klasse III
Klasse IV
Klasse V
Klasse VI
Klasse VII
Daunenanteil in %
bis 5
über 5 bis 15
über 15
bis 5
über 5 bis 15
über 15
-
Federnanteil in %
Füllung von Gans oder Ente
-
Füllung von Wassergeflügel oder aus Land- und Wassergeflügel
-
-
unspezifiziert