Geprüfte Sicherheit
Geprüfte Sicherheit
Das GS-Zeichen ist ein nach deutschem Recht gesetzlich geregeltes Gütesiegel für „Geprüfte Sicherheit“. Es wurde 1977 in Deutschland eingeführt und bescheinigt einem Produkt, dass es die Anforderungen des § 21 des Produktsicherheitsgesetzes (ProdSG) erfüllt. Die GS-Kennzeichnung erfolgt auf freiwilliger Basis.
Inhaltsverzeichnis
Was ist das GS-Zeichen?
Ein Hersteller, der das Siegel für „Geprüfte Sicherheit“ trägt, gibt zu erkennen, dass seine Produkte mit dem geltenden europäischen Binnenmarktrecht konform gehen. Obwohl das GS-Prüfzeichen ursprünglich ein deutsches Kennzeichen war, wird es in vielen weiteren westeuropäischen Ländern anerkannt. Im letzten Jahrzehnt wurde das GS-Zeichen zudem auch weltweit vertriebenen elektronischen Produkten und Maschinen zuerkannt. Das GS-Zeichen ist das einzige Prüfzeichen für Produktsicherheit in Europa, das gesetzlich geregelt ist.
Die gesetzliche Grundlage des GS-Zeichen: das ProdSG
Das ProdSG ersetzte im Jahr 2011 das Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG). Es regelt bis heute die Sicherheitsanforderungen für Produkte, welche auf dem deutschen beziehungsweise europäischen Markt ausgestellt und verwendet werden.
Im Zentrum des ProdSG steht der Schutz des Verbrauchers und berücksichtigt Aspekte wie Transparenz, Information und Marktüberwachung. So müssen beispielsweise umfassende Verbraucherinformationen einsehbar sein sowie Hersteller und Lieferanten eindeutig identifiziert werden können.
Das Vergabeverfahren für das GS-Zeichen „Geprüfte Sicherheit“
Um das GS-Zeichen anbringen zu dürfen, muss der Hersteller sein Produkt von einer zugelassenen Prüfstelle (GS-Stelle) einer Baumusterprüfung unterziehen lassen.Die GS-Stellen werden von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin bekanntgegeben. Zu ihnen zählen zum Beispiel der TÜV Rheinland, das Materialprüfungsamt Nordrhein-Westfalen, das Fraunhofer Institut für Bauphysik sowie die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV). Eine Liste aller GS-Stellen ist bei der Bundesanstalt online einzusehen.
Unter anderem werden folgende Aspekte für das Erlangen des GS-Zeichens überprüft:
Auswirkungen des Produktes auf Gesundheit und Sicherheit des Menschen
produktspezifische deutsche und europäische Richtlinien sowie Normen
Vollständigkeit und Richtigkeit der Gebrauchsanleitungen
Produktmerkmale wie elektrische Sicherheit, Ergonomie, chemische Inhaltsstoffe, elektromagnetische Verträglichkeit und Lärmemissionen
Der Hersteller darf das erhaltene GS-Prüfzeichen „Geprüfte Sicherheit“ fünf Jahre tragen, wenn die Voraussetzungen gemäß § 21 II S. 2 ProdSG erfüllt sind. Eine regelmäßige Überwachung der Produktionsstätte ist vorgesehen. Bei der Inspektion wird überprüft, ob das hergestellte Produkt noch dem geprüften Baumuster entspricht oder es nachträglich geändert wurde.
Die Bedeutung des GS-Zeichens für Verbraucher und Hersteller
Das GS-Zeichen spielt eine zentrale Rolle im Verbraucherschutz und schafft Vertrauen in die Produktsicherheit. Für Konsumenten signalisiert das Siegel, dass ein Produkt strenge Sicherheitsprüfungen durchlaufen hat und den höchsten Sicherheitsstandards entspricht. Besonders in Bereichen wie Elektronik, Spielzeug und Maschinen, wo unsichere Produkte erhebliche Risiken bergen können, ist dieses Siegel essentiel. Hersteller profitieren ebenfalls von der GS-Zertifizierung, da sie ihre Produkte mit einem anerkannten Qualitätssiegel auszeichnen können, das auf dem europäischen und internationalen Markt hohe Akzeptanz genießt. Das GS-Zeichen kann somit als Marketinginstrument dienen, das den Marktzugang erleichtert und das Vertrauen der Kunden stärkt.
Herausforderungen und Zukunft des GS-Zeichens
Trotz der vielen Vorteile, die das GS-Zeichen bietet, stehen Hersteller vor einigen Herausforderungen. Die Erlangung des GS-Siegels erfordert eine gründliche und oft kostspielige Prüfung, die jedoch langfristig durch die erhöhte Produktsicherheit und das gestiegene Verbrauchervertrauen kompensiert wird. Zukünftig könnte das GS-Zeichen auch außerhalb Europas an Bedeutung gewinnen, insbesondere in aufstrebenden Märkten, die Wert auf hohe Sicherheitsstandards legen. Zudem könnten technologische Entwicklungen, wie die Digitalisierung und das Internet, neue Anforderungen an die Produktsicherheit stellen, was zu einer Weiterentwicklung der Prüfkriterien führen könnte.