Matratze schimmelt

Schimmel auf Matratze vorbeugen und entfernen

Heimische Textilien sind relativ anfällig für Schimmel. Schimmel zeigt sich in gelb-bräunlichen, grün-bräunlichen oder schwarzen Verfärbungen, die nicht selten mit einem muffigen Geruch einhergehen. Diese Flecken – auch Stockflecken genannt – werden von den Schimmelpilzsporen hervorgerufen, die sich über die Luft verbreiten und auf feuchten Oberflächen und Stoffen ansiedeln.

Besonders auf Matratzen finden Schimmelsporen häufig gute Bedingungen – Schlafzimmer werden oft kühler gehalten als andere Räume im Haus, sodass sich leicht Feuchtigkeit bildet. Zudem sondert der Mensch Nacht für Nacht Flüssigkeit ab, die zum Teil auch in die Matratzen gelangt und dort, wenn die Matratzen von eher minderer Qualität sind, den perfekten Nährboden für Schimmel bildet.

In diesem Beitrag wollen wir Ihnen zum einen Ratschläge geben, um die Schimmelbildung im Schlafzimmer und speziell, dass die Matratze schimmelt, vorzubeugen. Zum anderen wollen wir zeigen, was man eventuell noch tun kann, wenn eine Matratze schimmelt, und wann es ratsam ist, die befallenen Matratzen zu entsorgen. Dabei sind unsere Tipps stets als erste Orientierung gedacht. Wenn die Matratze stark schimmelt, vor allem aber auch bei gesundheitlichen Auswirkungen, empfehlen wir, einen Experten hinzuzuziehen, der sich auf Schimmelsanierungen spezialisiert hat.

Matratzen gibt es in den verschiedensten Materialien: Diese reichen von Kaltschaummatratzen, Tonnentaschenfederkernmatratzen, Viscomatratzen bis hin zu Latexmatratzen

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Wieso die Matratze schimmelt: hohe
Luftfeuchtigkeit und feuchte Matratze

Wenn eine Matratze schimmelt, kann das mehrere Ursachen haben. Alle jedoch haben eines gemeinsam: Es ist zu feucht.

Schimmel wächst vor allem dann, wenn sich Feuchtigkeit aufgrund von Kälte oder geringer Luftzirkulation niederschlagen kann. Dass sich im Schlafzimmer Feuchtigkeit in der Luft ansammelt, liegt in der Natur der Sache. In der Nacht gelangen über die Atemluft und das Schwitzen mehrere Milliliter Feuchtigkeit in den Raum. Wenn dann gleichzeitig die Temperatur zu gering ist, kondensiert das Wasser an Oberflächen, zum Beispiel an Möbeln, Wänden oder Stoffen, und es kann sich Schimmel bilden.

Dies ist auch auf der Unterseite zu beobachten, wenn eine Matratze schimmelt. Die Feuchtigkeit gelangt nicht nur in die Luft. Aufgrund des Schwitzens – der Mensch verliert etwa einen halben Liter Schweiß pro Nacht – nimmt auch die Schlafunterlage Nacht für Nacht Feuchtigkeit auf. Diese sickert in die Matratzen, sodass von innen und von außen die Matratze schimmelt. Wenn Sie allerdings einige Regeln befolgen, sorgen Sie für ein trockenes Raumklima sowie trockene Matratzen und können vermeiden, dass Ihre Matratze schimmelt.

Verhindern, dass die Matratze schimmelt: für ein gutes Raumklima sorgen

Um sich ausbreiten zu können, benötigen die Schimmelpilze Feuchtigkeit. Vor allem in Neubauten neigen die Räume der Wohnung zu hoher Luftfeuchtigkeit, da Wände und Fenster so gut gedämmt und abgedichtet sind, dass Räume nahezu luftdicht sind und kein automatischer Luftaustausch und dadurch Entfeuchtung stattfindet, wie es bei Altbauten der Fall ist.

Um Luftfeuchte zu verringern und zu unterbinden, dass Ihre Matratze schimmelt, müssen Sie daher selbst für eine regelmäßige Luftzirkulation sorgen.

Lüften Sie das Schlafzimmer – Sommer wie Winter – dazu regelmäßig, am besten zwei Mal am Tag, nämlich morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Zubettgehen. Dazu sollte das Fenster komplett für mindestens 20 Minuten geöffnet werden (Stoßlüften). Vermeiden Sie jedoch Dauerlüften bei gekipptem Fenster. Achten Sie außerdem darauf, dass die Temperatur im Schlafzimmer auch im Winter um die 20 Grad liegt. Kalte Wände und ausgekühlte Räume sind anfälliger für Schimmel, denn die relative Luftfeuchtigkeit ist bei gleichem Wassergehalt höher, je geringer die Umgebungstemperatur ist.

Von Experten wird eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 50 Prozent empfohlen – diese lässt sich mithilfe eines sogenannten Hygrometers, eines Messgeräts für Luftfeuchte, ermitteln. Hygrometer können Sie beispielsweise in Baumärkten erwerben.

Ein gutes Raumklima im Schlafzimmer verhindert nicht nur, dass Ihre Matratze schimmelt, sondern trägt auch zu einem besseren Schlaf bei.

Klimaaktive Matratzen machen Schimmelsporen das Leben schwer

Wir Menschen verlieren jede Nacht bis zu einen Liter Schweiß. Dieser sammelt sich in den Matratzen und bildet, wenn keine ausreichende Belüftung und Trocknung der Matratzen gewährleistet wird, den perfekten Nährboden für Schimmel. Um dies vorzubeugen, sollten Matratzen regelmäßig gelüftet und gewendet werden.

Neue Matratzen sollten Sie einmal wöchentlich wenden, danach alle vier bis sechs Wochen. Zudem gibt es Matratzen Typen, die weitaus weniger anfälliger für Schimmel als andere sind. Matratzen aus Latex zum Beispiel lassen aufgrund von Hohlräumen im Matratzenkern eine permanente Luftzirkulation und somit Feuchtigkeitstransport zu. Auch Matratzen mit Federkern besitzen solche Hohlräume, sodass sie zügig austrocknen. Zudem wird bei ihnen mit jeder Bewegung frische Luft in das Innere gepumpt. Generell sollten Sie aber beim Matratzenkauf auf eine hohe Klimaaktivität sowie Feuchtigkeitsregulierung achten. Sprechen Sie dazu einfach unsere Fachberater an.

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Wenn eine Matratze schimmelt, können Allergien ausgelöst werden

Schimmelsporen sind immer und überall vorhanden und in den meisten Fällen auch unbedenklich, da die Konzentration einfach zu gering ist. Gesundheitsgefährdend ist eine Matratze, die schimmelt, also erst, wenn die Konzentration das Normalmaß übersteigt. Schimmelpilze können dann sowohl Allergien auslösen – die Sporen der Schimmelpilze gehören immerhin zu den wichtigsten Innenraumallergenen – als auch bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem zu schweren Erkrankungen führen. Da die Sporen durch die Luft gewirbelt und leicht über die Atemwege in den menschlichen Organismus gelangen, sind Atemwegbeschwerden oder eine Erkrankung der Atemwege die häufigsten Folgen von Schimmel.

Bronchitis, Atemnot, Husten und Schnupfen sind typische Erkrankungen bei Personen, die Schimmel lange und intensiv ausgesetzt sind. Das gilt auch in dem Fall, dass Ihre Matratze schimmelt. Aber auch andere Symptome wie gereizte Augen und Haut (Neurodermitis), erhöhte Infektanfälligkeit, Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit können auftreten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass das Risiko für Atemwegserkrankungen und Asthma um bis zu 75 Prozent steigt, wenn sich Menschen dauerhaft in Räumen mit Schimmelbefall aufhalten. Wer also auf von starkem Schimmelbefall betroffenen Matratzen schläft, gefährdet seine Gesundheit. Von einem wohltuenden, gesunden Schlaf kann dann keine Rede mehr sein, wenn die Matratze schimmelt. Das gilt auch für Kopfkissen und Bettdecken, die ebenfalls zu Schimmel neigen.
Hersteller wie Werkmeister, Badenia, Röwa, selecta oder dormiente und Prolana achten besonders auf die Verwendung von atmungsaktiven Stoffen.

Die Matratze schimmelt – immer ein Fall für den Müll?

Wenn Ihre Matratze schimmelt, sollten Sie erst einmal das Ausmaß des Befalls ermitteln.

Ihre Matratze schimmelt großflächig? Oder haben sich an einer Stelle nur einige wenige schwarze Flecken gebildet? Ist nur der Überzug der Matratzen befallen oder ist er bereits schon tief in den Matratzenkern vorgedrungen?

Falls der Befall weit fortgeschritten ist, ist es ratsam, von den Matratzen Abstand zu nehmen und sie zu entsorgen. Sollte dies nicht der Fall sein, können Sie dem Schimmel mit einfachen Hausmitteln oder chemischen Produkten zu Leibe rücken.

Zitrone und Schimmelspray helfen, wenn die Matratze schimmelt

Bevor man in dem Fall, dass die Matratze schimmelt, zur Chemiekeule greift, sollten vielleicht zunächst einmal bewährte Hausmittel getestet werden. Zur Schimmelbekämpfung hat sich vor allem Zitronensaft bewährt. Kleine Flecken auf der Matratze können Sie einfach mit Zitronensaft beträufeln und anschließend mit Salzbestreuen. Das Salz zieht die Flüssigkeit zusammen mit den Schimmelsporen aus dem Gewebe, sodass sie gemeinsam mit dem Salz einfach weggebürstet werden kann. Manch einer schwört auch auf handelsübliches Backpulver, das mit ein wenig Flüssigkeit und einer Zahnbürste auf den Schimmelfleck aufgetragen und dann abgewaschen wird.

Zu guter Letzt können Sie es mit speziellem Schimmelspray oder mit einer professionellen Reinigung mit UV-Licht, das die Sporen beseitigt, versuchen. Sie sehen, selbst wenn die Matratze schimmelt, können Sie noch einiges tun, um sie vor dem Abfall zu retten. Wenn eine Matratze schimmelt, sollte es in Erwägung gezogen werden, den Lattenrost auch auszutauschen, wenn dieser ein günstiges Modell oder das Holz unbehandelt ist, oder zumindest zu desinfizieren. Gesundheitlich äußerst bedenklich ist es für das Baby, wenn die Matratze schimmelt.