Herstellung von Latex Matratzen

latex-matratzen

Latex

Es gibt drei verschiedene Latex-Versionen, die unterschiedliche Vorteile mitbringen. Die Naturlatexmatratze gilt als ein Bio-Premiumprodukt, welches eine hohe Langlebigkeit mit exzellentem Liegekomfort verbindet. Der synthetische Latex hingegen vereint die positiven Liegeeigenschaften des Naturlatex mit einem starken Preis-Leistungsverhältnis. Das Talalay-Verfahren wiederum ist gegenwärtig das hochwertigste Produktergebnis im Matratzensektor. In diesem Beitrag erklärt BeLaMa die Unterschiede, aber auch die Vorteile und Nachteile der verschiedenen Latexmatratzen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie wird Latex verarbeitet?

  2. Was ist das Dunlop-Verfahren in der Latex Produktion?

  3. Was ist das Talalay Verfahren in der Latex Produktion?

  4. Wie wird synthetischer Latex hergestellt?

  5. Welche Eigenschaften bringt Naturlatex mit?

  6. Welche Eigenschaften bringt Talalay Latex mit?

  7. Welche Eigenschaften bringt synthetischer Latex mit?

  8. Vorteile und Nachteile von Latex Matratzen

  9. Wo wird Latex verwendet?

  10. Woran erkenne ich eine gute Latex Matratze?

  11. Fazit

Wie wird Latex verarbeitet?

Der Latex wird aus dem Milchsaft des Kautschukbaumes hergestellt. Beim Kautschukbaum handelt es sich um eine Tropenpflanze, die vor allem in den drei tropischen Ländern Thailand, Indonesien und Malaysia angebaut werden. Synthetischer Latex wird aus Erdöl hergestellt werden.

Der Milchsaft kommt aus der Rinde des Kautschukbaumes. Bevor mit der Gewinnung des weißen Saftes begonnen werden kann, muss der Kautschukbaum fünf bis sechs Jahre lang reifen. Durch Ritze in der Rinde tritt der Milchsaft aus. Der Saft verhärtet sich zu einer gummiartigen Masse. Auf dieser Weise soll die „Wunde“ des Baumes geschlossen und geschützt werden. Mit kleinen Eimern wird die Flüssigkeit aufgefangen. Teilweise wird die Masse bereits vor Ort weiterverarbeitet. Oftmals wird die Rohmasse auch einfach nach Europa weitergeschickt, wo es erst dann zu Naturlatex weiterverarbeitet wird.

Bei der Herstellung von Naturlatex kommen zwei Verfahren zum Einsatz.

Was ist das Dunlop-Verfahren in der Latex Produktion?

Das Dunlop-Verfahren ist die häufigste und älteste Methode bei der Latexmatratzen-Herstellung. Das Verfahren wurde in den 1920er Jahren entwickelt. Unter Hinzugabe von Seife und Geliermitteln wird der Milchsaft an der Luft aufgeschäumt. Die Masse des Schaums vergrößert sich und wird stabiler. In einer Stahlform mit Heizstiften erstarrt der Latexschaum. Dampf „backt“ den Schaum in der verschlossenen Form schließlich. Der Prozess wird auch Vulkanisierung genannt. Die Heizstifte, die für die gleichmäßige Verteilung der Hitze verantwortlich sind, hinterlassen die charakteristischen tunnelartigen Löcher im Naturlatex. Die Löcher helfen bei der Herstellung des ergonomischen Liegens. Dort wo die Löcher sind, sinkt der Körper schließlich auch tiefer ein und liegt somit weicher. Dieser Latex ist auch als Stiftlatex bekannt.

Tipp

Je höher der Anteil des natürlichen Stoffes und umso stärker die Schnittkontur in der Oberfläche, desto besser sind die Liegeeigenschaften der Matratze. Aus diesem Grund empfiehlt sich die Nutzung der Kautschukmatratze in allen Schlafpositionen.

Was ist das Talalay Verfahren in der Latex Produktion?

Das von den Geschwistern Talalay in den 1940er Jahren entwickelte Verfahren setzt auf die Herstellung eines hochwertigen Latex. Das Verfahren ermöglicht, dass der Latex noch offenporiger sowie luft- und feuchtigkeitsdurchlässiger wird. Die Methode ist im Vergleich zum Dunlop-Verfahren aufwendiger. Vor allem ist das Verfahren auch kostspieliger.

Mit einer Wasserstoffperoxid-Lösung wird die Latexmischung auf 120 °C erhitzt. Danach wird Hefe als Katalysator genutzt, um das Wasserstoffperoxid zu spalten. Sauerstoff wird gebildet. Abschließend, und das ist der große Unterschied im Talalay-Verfahren, wird der Latex bei -30 °C schockgefrostet. Der Talalay-Latex bildet so seine typische Zellstruktur. Bevor die Form gewaschen werden kann, muss es nochmal abschließend bei 100 °C vulkanisiert werden.

Wie wird synthetischer Latex hergestellt?

Der synthetische Latex wird auf der Basis von Roherdöl produziert. Er wird durch den Einsatz von Hitze und Druck widerstandsfähig gemacht. Synthese-Kautschuk wird ebenso wie der Naturgummi aufgeschäumt und sieht Naturlatex zum Verwechseln ähnlich. Diese Art der Herstellung von Latex wird als Vulkanisation bezeichnet. Ein weiteres chemisches Verfahren macht den Latex anschließend elastisch. Die charakteristischen Hohlräume, in der die Luft später ungehindert zirkulieren kann, erhält die Latexmatratze, wenn das flüssige Material in eine Form gegossen wird.

Welche Eigenschaften bringt Naturlatex mit?

Die Latexmatratze gilt als sehr punktelastisch und flexibel in Reaktion auf Körperdruck. Das Material ist atmungsaktiv und Allergiker geeignet. Es weist zudem eine hohe Formstabilität aus und bietet in der Schulter ein angenehmes Liegegefühl. Die unterschiedlich großen Belüftungslöcher in der Matratze geben der Naturlatexmatratze eine einzigarte Zonierung und Ergonomie. Die Latexmatratze bietet ein ausgezeichnetes Rückstellungsverhalten.

Im Internet gibt es verschiedene Meinungen zur Qualität von Latexmatratzen. Wichtig ist, dass das tatsächliche Liegegefühl ermittelt werden sollte. Daher empfehlen wir den Besuch im BeLaMa-Fachgeschäft in Berlin. Vor Ort können Sie Probe liegen und sich beraten lassen.

Welche Eigenschaften bringt Talalay Latex mit?

Im Vergleich zur herrkömmlichen Naturlatex weist eine Talalay-Latexmatratze nochmal verbesserte Eigenschaften. In jedem Fall ist die Talalay-Latexmatratze punktelastischer. Das Talalay-Verfahren ermöglicht ein besseres Rückstellverfahren. Die Offenporigkeit des Materials erhöht zudem die Atmungsaktivität der Matratze. Eine gute Talalay-Latexmatratze ist wegen ihrer Robustheit sehr langlebig.

Welche Eigenschaften bringt synthetischer Latex mit?

Das Backverfahren fusioniert die Eigenschaften von Komfortschaum- und Latex-Matratzen. Damit erhält der Konsument ein Produkt, dessen hohe Punktgenauigkeit durch das Hinzufügen einer feinen Schnittkontur in der Oberfläche nochmals aufgewertet wird.

Vorteile und Nachteile von Latex Matratzen

  • Hohe Punktgenauigkeit

  • Atmungsaktiv

  • Lange Lebensdauer

  • Geeignet für Frostbeulen

  • Allergiker freundlich

  • Geräuschfrei

  • Naturlatex und Syntheselatex: recyclefähig

  • Hoher Preis

  • Hohes Gewicht

  • Pflege intensiv

  • Zu Beginn möglicherweise leichter Eigengeruch

Wo wird Latex verwendet?

  • Latexmatratzen

  • Matratzen- und Topper-Kerne

  • Autoreifen

  • Luftballons

  • Kleidungsindustrie

Woran erkenne ich eine gute Latex Matratze?

Es gibt beim Kauf von Natur Latexmatratzen fünf Punkte, auf die jeder Käufer genau hinschauen sollte, wenn er die Vorteile einer Kautschuk Matratze genießen will:

  1. Der Naturlatex-Anteil sollte möglichst so hoch wie möglich sein, denn der Kautschuk macht die Latexmatratze so punktgenau.

  2. Umso höher das Raumgewicht einer Latex Matratze, desto besser die Ergonomie. Unsere Empfehlung: Minimum 70 Kilogramm pro Kubikmeter wählen.

  3. Die Latex Matratze muss beim Schlafen im Bett druckentlastend in der Schulter und dem Beckenbereich arbeiten, während der Lendenwirbelbereich gestützt wird. Nur dann kauft der Schläfer auch eine gute Zonen Latexmatratze.

  4. Der richtige Härtegrad ist notwendig, damit die Balance der Matratze zwischen Stütze und Entlastung durch den Härtegrad nicht gestört wird. Ist die Latexmatratze auf Grund des Härtegrad zu hart, wird der Körper zu stark herausrausgedrückt. Macht der Härtegrad die Matratze zu weich, dann droht bei der Matratze eine Kuhlenbildung und die Wirbelsäule im Lendenwirbelbereich hängt durch.

Fazit

Latexmatratzen sind im Allgemeinen sehr punktelastische Matratzen. Sie entlasten die Wirbelsäule exzellent und wirken druckentlastend. Im Grunde sind Latexmatratzen für alle Schlaftypen geeignet, egal ob der empfindliche Seitenschläfer oder der Bauch- und Rückenschläfer. Die Matratze eignet sich ideal für Hausstauballergiker und bietet Hausstaubmilben einen schlechten Nährboden. Auch Frostbeulen lieben die Matratze, weil die Latexmatratze ein hohes Wärmehaltevermögen ausweist. Nachteilig ist das hohe Eigengewicht. Latexmatratzen sind in der Anschaffung jedoch vergleichsweise teuer, allerdings sind sie langlebiger als andere Matratzentypen.