Schurwolle

schafschurwolle

Schafschurwolle

Schafschurwolle ist das weiche Fell von Schafen und stammt in erster Linie aus Mittel- oder Westeuropa. Auch einfach Schurwolle genannt, ist sie eine Naturfaser, also ein nachwachsender Rohstoff. Sie ist trotz der Verbreitung von Synthetikfasern und Baumwolle international von hoher Bedeutung. Weltweit werden rund 2,2 Millionen Tonnen Wolle produziert, der größte Teil in Australien, China und Neuseeland. Europäische Hauptlieferanten von Schafschur-Wolle sind Großbritannien und Nordirland.

Inhaltsverzeichnis

  1. Welche Eigenschaften besitzt Schafschurwolle?

  2. Wie wird Schafschurwolle gewonnen?

In Deutschland werden rund 8.000 Tonnen Schafwolle produziert. Neben der Bekleidungsindustrie wird die Wolle zu Polsterungen, Teppichen und Waren für Betten, wie Bettdecken, verarbeitet. Schaf-Schurwolle gibt es in verschiedenen Qualitätsabstufungen, die sich je nach dem jeweiligen Körperbereich des Schafes und der Schafrasse definiert, zu kaufen.

So ist Schafwolle vom Rücken und nah des Kopfes von hoher, vom Bauch und dem Hinterleib von niederer Qualität. Stark nachgefragt ist die Wolle der Merino-Schafe, da sie besonders feine Fasern besitzt. Neben Schafen sind auch andere Tiere richtige Wollproduzenten, unter anderem Ziegen, Kamele und Angorakaninchen.

Welche Eigenschaften besitzt Schafschurwolle?

Wollwaren besitzen, gemessen an ihrem Gesamtvolumen, einen Luftanteil von bis zu 85 Prozent. Dadurch sind sie nicht nur besonders leicht, sondern auch nur wenig wärmeleitfähig. Dies wird als thermoregulierend bezeichnet. Als Füllung von Bettdecken, Kissen und Matratzen zur Ausstattung von Betten speichert Schafschur-Wolle als natürliche Isolierschicht die Wärme des Körpers. Wolle an sich wärmt demnach nicht, sondern verhindert lediglich, dass Körperwärme entweicht.

Eine weitere bemerkenswerte Fähigkeit der Wolle vom Schaf ist die Wasseraufnahmefähigkeit. Textilien aus Schurwolle von Schafen können bis zu einem Drittel ihres Eigengewichts an Wasserdampf aufnehmen. Die Faser ist jedoch mit einer feinen Schutzschicht aus Wachs (Cuticula) überzogen . Daher dringt die Feuchtigkeit nicht in die Fasern ein und kann zügig abgeleitet werden. Ebenso fühlt sich diese Wollart auch bei hoher Feuchtigkeitsaufnahme stets trocken und kühl an.

Schurwollanteile in Matratzen, Bezügen, Bettdecken oder anderen Bettwaren können das Klima im Raum für den Schlaf nachhaltig verbessern.

Geschorene Wolle vom Schaf besitzt außerdem eine außerordentlich hohe Elastizität, sodass die Fasern nach Dehnung und Verformung zu ihrer ursprünglichen Länge zurückkehren.

Textilien aus Schafschur-Wolle sind daher eine lange Zeit formstabil und können nicht so leicht eingehen. Aufgrund ihrer Selbstreinigungskräfte ist Schaf-Schurwolle langlebig und strapazierfähig.

Aber Achtung: Die Naturfaser ist gegenüber Seife und anderen chemischen Waschmitteln empfindlich. Daher sollte man Bettdecken und Kissen mit Schafschurwollfüllung sowie mit Wolle versteppte Matratzenbezüge, Bettdecken und Kissen und jegliche Schafschurwollprodukte nicht in der Waschmaschine waschen.

Die wichtigsten Eigenschaften im Überblick:

  • wärmeisolierend

  • selbstreinigend

  • feuchtigkeitsregulierend

  • atmungsaktiv

  • nicht waschmaschinengeeignet

Wie wird Schafschurwolle gewonnen?

Während gewöhnliche Schafwolle vom toten Tier stammt, wird Schur-Wolle vom lebenden Schaf gewonnen. Nach der Schur wird die Wolle gewaschen und gekämmt, gegebenenfalls gefärbt oder gebleicht. Um die Naturfaser mit bestimmten Eigenschaften zu versehen, wird sie unter Umständen mit verschiedenen Ausrüstungen veredelt. So kann sie zum Beispiel durch chemische Verfahren widerstandsfähig gegen Motten oder Verfilzen sowie maschinenwaschfähig gemacht werden. Die gereinigte und gekämmte Schaf-Schurwolle wird anschließend zu Filz, Vliesstoff oder Garnen verarbeitet.